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Tatverdächtiger forderte vergeblich Ermittlungen

Der Tatverdächtige von Magdeburg ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Unter anderem verlangte er vergeblich die Aufnahme von Ermittlungen gegen eine Flüchtlingshelferin.

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Nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg Jan Woitas/dpa

Köln (dpa) - Der mutmaßliche Täter von Magdeburg hat vor seiner Todesfahrt auf dem Weihnachtsmarkt vergeblich strafrechtliche Ermittlungen von der Staatsanwaltschaft Köln gegen eine Flüchtlingshelferin verlangt. Die Staatsanwaltschaft habe solche Ermittlungen jedoch abgelehnt, weil sie keine Grundlage dafür gesehen habe, berichtete Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer der Deutschen Presse-Agentur. Der mutmaßliche Täter habe dieses Schreiben dann auf X eingestellt. Es sei authentisch. 

Bei der Flüchtlingshelferin handelt es sich dem Vernehmen nach um ein Vorstandsmitglied der Säkularen Flüchtlingshilfe. Dieser Verein setzt sich für religiös Verfolgte und religionsfreie Flüchtlinge ein.

Die Säkulare Flüchtlingshilfe teilte selbst in einer Erklärung mit, der mutmaßliche Täter habe in der Vergangenheit zahlreiche Anschuldigungen und Behauptungen über den Verein und ehemalige Vorstandsmitglieder geäußert, die in keiner Weise der Realität entsprächen. Der Verdächtige sei zu keinem Zeitpunkt Mitglied des Vereins gewesen. «Wir distanzieren uns aufs Schärfste von ihm», betonte der Verein. 

«Übelste Verleumdungen und verbale Angriffe»

Der letzte außergerichtliche Kontakt mit dem Verdächtigen datiere von 2018. Ursprünglich habe die Überlegung einer Zusammenarbeit bestanden, um die Hilfe für atheistische Geflüchtete aus Saudi-Arabien zu koordinieren. Diese Kooperation sei jedoch gescheitert. Seitdem habe der Kontakt zu dem nun mutmaßlichen Täter nur noch über Anwälte und Gerichte bestanden, «denn 2019 erstatteten Mitglieder der Säkularen Flüchtlingshilfe nach übelsten Verleumdungen und verbalen Angriffen durch ihn Anzeige bei der Polizei. Wir konnten in der gesamten Zeit keinen Grund ausmachen, welcher seine Diffamierungskampagne und die Aggressivität seiner Vorwürfe erklärt.»

Aus der Anzeige sei ein Prozess entstanden, den die ehemaligen Vorstandsmitglieder vor dem Landgericht Köln gewonnen hätten, mit der Aufforderung des Gerichts an die Person, die betreffenden Social-Media-Posts zu löschen. Das Verfahren befinde sich aktuell noch in der Berufung vor dem Oberlandesgericht Köln.

Der Tatverdächtige ist als islamkritischer Aktivist bekannt. Der aus Saudi-Arabien stammende Arzt war nach der Tat festgenommen worden. Er soll am Freitagabend mit einem Auto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt von Magdeburg gerast sein. Die Zahl der Toten ist mittlerweile auf fünf gestiegen. Es gibt über 200 Verletzte.

© dpa-infocom, dpa:241221-930-324762/1