Aussagen von Zeugen und Hinterbliebenen erschüttern im Prozess um den Messeranschlag in Solingen. Ein möglicher Urteilsfall steht bevor.

Emotionale Zeugenberichte im Prozess um Messeranschlag in Solingen

Der Prozess um den Messeranschlag in Solingen vom 23. August 2024 steht möglicherweise kurz vor seinem Ende. Die emotionalen Aussagen eines Hinterbliebenen und mehrerer Augenzeugen haben die Anwesenden im Oberlandesgericht Düsseldorf tief erschüttert.

Ein entscheidender Zeuge war der Ehemann der 56-jährigen Solingerin, die dem Anschlag zum Opfer fiel. Der Mann berichtete, dass er und seine Frau an jenem Abend gemeinsam ein Stadtfest besuchten. „Es war eine wirklich schöne Stimmung“, erinnerte er sich an das Geschehen bis kurz vor 21:37 Uhr, dem Zeitpunkt, als der Angriff stattfand. Seine Schilderungen verdeutlichten die abrupten Veränderungen in der Situation, als er die Gewalt plötzlich und unerwartet erlebte.

Der Zeuge schilderte, wie er einen schwerwiegenden Schlag verspürte und sieht, wie ein „hüpfend, stolpernder Mann“ an ihm vorbeihuschte. Er erkannte nicht sofort, dass auch seine Frau betroffen war, bis er sie auf dem Boden liegen sah, verwundet durch einen Stich in den Hals. Trotz seiner eigenen Verletzung versuchte er verzweifelt, die Blutung seiner Frau zu stillen. Sie starb noch vor der Bühne in seinen Armen, was den emotionalen Stress und das Trauma des Vorfalls verdeutlichte.

Die Aussagen des Ehemannes sowie der anderen Zeugen decken sich und tragen zur Klärung des Tatverlaufs bei. Die Anwälte der Opfer betonen, dass es kaum Zweifel an der Schuld des Angeklagten gibt, besonders aufgrund seines schriftlichen Geständnisses vom Prozessauftakt.

Der Angeklagte, Issa al H., der wegen dreifachen Mordes und weiteren Delikten angeklagt ist, könnte sich möglicherweise noch detailliert zu der Tat äußern. Die Gerichtsverhandlungen sollen Ende des Monats abgeschlossen sein, und ein Urteil könnte Anfang September gefasst werden.

Quelle: WDR