Eine Analyse der Wahlplakate zur Kölner Kommunalwahl und ihrer Botschaften.
Wahlplakate prägen derzeit das Stadtbild Kölns und fördern teilweise kritische Gedanken über die vermittelte Botschaft. Eine Glosse zur bevorstehenden Kommunalwahl zeigt die verdeckten Inhalte der Werbemaßnahmen auf.
Ein vielzitierter Satz des Unternehmers Henry Ford besagt: „Ich weiß, die Hälfte meiner Werbung ist hinausgeworfenes Geld, ich weiß nur nicht, welche Hälfte.“ Übertragen auf die Kölner Kommunalwahl könnte dies bedeuten, dass viele Parteien nach dem 14. September erkennen werden, dass ihr Werbebudget der Opposition zugutekommt. Die Regierungsparteien hingegen könnten sich auf ihr vermeintliches Glück verlassen.
Eine zentrale Frage bleibt: Wie sieht der Bürger mit dieser Verschandelung der Stadt um? Die Wahlplakate sind als Ausdruck gelebter Demokratie zu akzeptieren, und doch ist die Auseinandersetzung mit ihren oft als übertrieben empfundenen Inhalten ein unbequemes Unterfangen.
Die FDP präsentiert sich mit dem Slogan „Ihr gutes Recht“ und gibt den Bürgern das Gefühl, einen Anspruch auf eine funktionierende Verkehrsinfrastruktur und eine saubere Stadt zu haben. Gleichzeitig ist klar, dass zwischen Recht haben und Recht bekommen ein gewaltiger Unterschied besteht, was die FDP in ihrer Kampagne nur schwerlich ignorieren kann.
Die CDU fördert mit einem Plakat zur Wahl einen neuen Oberbürgermeister: Markus Greitemann. Der Slogan impliziert, dass die Entscheidung bereits getroffen ist, bevor die Wahl überhaupt stattgefunden hat. Greitemann könnte den Kölnern jedoch vor allem als Baudezernent bekannt sein, dessen aktuelle Erfahrungen ihn in eine doppelte Rolle drücken.
Die Grünen zeigen sich in ihrer Kampagne scheinbar demütig und lassen die Parteizugehörigkeit ihrer Kandidatin Berivan Aymaz gänzlich außen vor. Dies könnte Wähler vor eine schwierige Gewissensfrage stellen: Ist es überhaupt noch legitim, sich klar zu den eigenen Überzeugungen zu bekennen?
Die SPD setzt auf emotionale Ansprache mit ihrem Slogan „Köln. Machen mit Herz.“ und bietet hiermit einen Aufruf zur aktiven Mitgestaltung als Wahlmöglichkeit an, allerdings könnte dies auf den Verstand der Wähler verzichten.
Volt versucht, sich durch einen humorvollen Ansatz von anderen abzugrenzen und wirbt mit dem Motto „Keine Zeit für Faxen“. Die Partei zielt darauf ab, Bürokratie abzubauen und den modernen Anforderungen gerecht zu werden.
Die Linke, die sich als das Gewissen der SPD sieht, positioniert sich mit Themen wie bezahlbarem Wohnraum. Trotz ihrer engagierten Ansätze könnte man bezweifeln, ob sie die Wähler inspiriert oder als ernstzunehmender Partner wahrgenommen wird.
Die AfD hingegen zeigt sich in der Kölner Innenstadt vergleichsweise unauffällig, was wohl zu ihrer Strategie gehört, um sich der bürgerlichen Schicht anzunähern.
Die Wahlplakate der Parteien mögen auf den ersten Blick als unvermeidlich und zahlreich erscheinen, doch die darin verborgenen Botschaften sagen oft mehr über die politische Landschaft aus als man denkt. Die Vorfreude auf den Wahltag bleibt – in der Hoffnung, dass nach dem 15. September die Plakate fallen und Platz für ernsthaftere politische Diskussionen schaffen.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
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