Nach dem Treffen von Trump und Putin in Alaska bleiben viele Fragen offen. Experten sehen dies als Tiefpunkt der US-Diplomatie.
Nach dem Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin, das fast drei Stunden dauerte, kam es zu keinen greifbaren Ergebnissen. Beide Politiker bezeichneten das Treffen zwar als „produktiv“, gaben jedoch keine Details über die Inhalte ihrer Gespräche preis.
Der Politikwissenschaftler Stefan Meister von der Deutschen Gesellschaft für Auswärtige Politik äußerte sich dazu gegenüber dem WDR. Seiner Meinung nach sei das Treffen ein Tiefpunkt für die US-Diplomatie. Laut Meister habe Putin nicht nur die Gesprächsführung dominiert, sondern auch die Narrative über den Ukraine-Konflikt weitgehend ungehindert verbreiten können. Die USA hätten hingegen keine Androhungen von Sanktionen ausgesprochen, was deutlich mache, dass kein ernsthaftes Interesse an einer Lösung des Konflikts bestehe.
Nach dem Treffen informierte Trump den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sowie andere europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Selenskyj wird am Montag nach Washington reisen, um Gespräche mit Trump fortzusetzen. Bereits am Sonntag sollen europäische Staatschefs in einer Videoschalte über die Ergebnisse des Gipfels beraten. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Kanzler Merz nehmen die führende Rolle ein.
Laut Meister ist die entscheidende Frage, was tatsächlich während des Gipfels besprochen wurde. Trump habe angedeutet, dass Handelsfragen im Fokus gestanden hätten, jedoch sei unklar, inwieweit dies die bestehenden Probleme gelöst hätte. Meister kritisierte, dass es für Putin im Wesentlichen darum gegangen sei, seine Position zu legitimieren und keine Kompromisse anzubieten.
Trump und Putin befinden sich möglicherweise aus verschiedenen Gründen in einer unglücklichen Einigkeit. Während Trump den Ziele seines Russland-Besuchs als positiv bewerten kann, hat Meister Bedenken darüber geäußert, dass Trump Putin auf unkritische Weise legitimiere. Dies könnte nachteilige Auswirkungen auf die Ukraine und die europäische Sicherheit haben.
Mit dem Treffen und den fehlenden Ergebnissen bleibt das Gefühl der Unsicherheit bestehen, und viele Experten sind sich einig: Das diplomatische Geschick der USA könnte an diesem Punkt ernsthaft infrage gestellt werden.
Quelle: WDR
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