Die sinkenden Flüchtlingszahlen tragen zur Entlastung der Kommunen in NRW bei. Einige Notunterkünfte können abgebaut werden.
Die Zahl der Asyl-Erstanträge in Deutschland ist von Januar bis Juli 2025 um etwa 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurückgegangen. Dies berichten aktuelle Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF). In diesem Zeitraum wurden insgesamt gut 70.000 Erstanträge registriert, während es im Vorjahr noch mehr als 140.000 waren. Besonders relevant ist, dass 15,3 Prozent dieser Anträge von in Deutschland geborenen Kindern unter einem Jahr stammen.
Auch in Nordrhein-Westfalen (NRW) sind die Zahlen rückläufig. Im Jahr 2024 wurden dem bevölkerungsreichsten Bundesland 42.109 Flüchtlinge zugewiesen, im Vorjahr waren es noch 64.711. Bis zum 19. August 2025 verzeichnete NRW bereits 14.440 neue Flüchtlinge. Laut Christof Sommer, Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes NRW, bringen die verminderten Asylantragszahlen eine Entlastung für die Kommunen, insbesondere in Bezug auf die Aufnahme und Unterbringung neuer Flüchtlinge.
Der Städtetag NRW erkennt ebenfalls eine gewisse Entlastung, was die Möglichkeit betrifft, einige Notunterkünfte abzubauen. Geschäftsführer Christian Schuchardt äußerte sich gegenüber der Augsburger Allgemeinen und verwies auf die positive Entwicklung.
Ursachen für die sinkenden Asyl-Erstanträge sind unter anderem Abkommen mit nordafrikanischen Staaten sowie stabilere Verhältnisse in Ländern wie Syrien und Libyen. Diese Trends führen zu einem Rückgang in der gesamten EU, der nicht erst seit den von Innenminister Dobrindt im Mai eingeführten Grenzkontrollen zu beobachten ist.
NRW-Flüchtlingsministerin Josefine Paul (Grüne) hob hervor, dass die sinkenden Zugangszahlen im Vergleich zu den Vorjahren auf verschiedene Faktoren zurückzuführen seien, darunter etwa Kriege und Konflikte. Gleichzeitig forderte sie den Bund auf, Migrationsabkommen mit wichtigen Herkunftsstaaten abzuschließen und den Zugang zum Arbeitsmarkt für Zugewanderte zu verbessern. Die Ministerin betonte die Notwendigkeit, das Thema Integration stärker in den Fokus zu rücken.
Trotz der momentanen Entspannung sind die Städte und Gemeinden in NRW bereits an ihrer Belastungsgrenze angekommen. Laut Christof Sommer müssen die Menschen, die in den vergangenen Jahren angekommen sind, weiterhin angemessen untergebracht, versorgt und integriert werden. Diese Herausforderungen werden auch in Zukunft bestehen bleiben.
Zusätzlich betonte Städtetag-Geschäftsführer Schuchardt die Notwendigkeit, die Rückführung von ausreisepflichtigen Asylbewerbern zu verbessern. Im Zuständigkeitsbereich der NRW-Ausländerbehörden ist die Zahl der Rückführungen von 2.903 im Jahr 2021 auf 4.440 im Jahr 2024 gestiegen.
Quelle: WDR, BAMF, Städte- und Gemeindebund NRW
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