Ein 26-jähriger Iraker aus Menden soll über 88 Menschen geschleust haben. Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln.
Die Kreispolizei Unna und die Staatsanwaltschaft Dortmund haben ein Ermittlungsverfahren gegen einen 26-jährigen Iraker aus Menden eingeleitet. Der Mann steht im Verdacht, mindestens 88 Personen illegal nach Deutschland geschleust zu haben. Ursprünglich war er bei Drogen-Ermittlungen aufgefallen.
Der Verdächtige soll Schleuserfahrten organisiert haben, bei denen sich bis zu 24 Personen in den Laderaum eines Kastenwagens quetschten. Diese Fahrten führten von Kroatien über Slowenien, Österreich und die Slowakei nach Deutschland. Dabei gelang es den Fahrern, unentdeckt von Polizei und Grenzbeamten zu bleiben.
Die Ermittler fanden entscheidende Beweise in WhatsApp-Chats des Verdächtigen, die ursprünglich im Rahmen der Drogenschmuggel-Ermittlungen ausgewertet wurden. Diese Nachrichten müssen aufwendig ins Deutsche übersetzt werden und erfüllten eine zentrale Rolle beim Aufdecken von Schleuserkriminalität. Der erste Kriminalhauptkommissar Stefan Krursel betont, dass der Moment, in dem alles zusammenpasste, besonders in Erinnerung geblieben sei.
Am 5. August wurde der Verdächtige bei der Übergabe von einem Kilogramm Kokain am Bahnhof in Fröndenberg festgenommen. Der Einsatz umfasste rund 100 Beamte, um die Situation unter Kontrolle zu halten. Seitdem befindet sich der Mann in Untersuchungshaft.
Zusätzliche Beweise wurden durch die Durchsuchung der Wohnungen der mutmaßlichen Fahrer der Schleuserfahrten sichergestellt. Insgesamt sind die Ermittlungen sehr umfangreich, und es wird davon ausgegangen, dass gegen Ende Oktober Anklage erhoben wird. Bei einer Verurteilung könnte dem Verdächtigen eine Freiheitsstrafe von bis zu 15 Jahren drohen.
Der Beschuldigte betreibt in Menden zwei Cafés und eine Autovermietung, während ein Komplize, ein 20-jähriger Syrer ebenfalls aus Menden, ebenfalls in die Ermittlungen involviert ist.
Unterdessen wertet die Polizei weiterhin Datenträger aus, um zusätzliche Beweise zu sammeln.
Quelle: WDR
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