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Warten auf Cannabis: Mitglieder des größten Clubs Deutschlands unzufrieden

18.000 Mitglieder im größten Cannabis-Club Deutschlands warten seit über einem Jahr auf ihre Ernte. Ein Blick auf die Gründe für die Verzögerungen.

Im größten Cannabis Club Deutschlands zahlen 18.000 Mitglieder seit über einem Jahr Beiträge – und warten bis heute auf ihr Gras.

Der Cannabis Social Club „Mariana Cannabis“, mit Sitz in Göttingen und 18.000 Mitgliedern, stellt die größte Vereinigung ihrer Art in Deutschland dar. Seit der Teil-Legalisierung von Cannabis am 1. Juli 2024 dürfen solche Clubs offiziell betrieben werden. Jedoch warten die Mitglieder bei Mariana seit über einem Jahr vergeblich auf ihre erste Ernte.

Einzigartige Struktur mit Schwierigkeiten

Mariana Cannabis, das sich selbst als „ADAC des Cannabis“ bezeichnet, hat bislang nur für einen einzigen seiner 180 Zweigvereine eine Anbau-Lizenz erhalten. Diese Genehmigung wurde Mitte Juni 2025 erteilt, während die restlichen Vereinsanträge noch bei den Behörden liegen.

Das Modell von Mariana, bestehend aus vielen Zweigvereinen, ist in der deutschen Cannabis-Club-Szene einzigartig. Doch die meisten dieser Vereine stehen noch am Anfang ihrer Entwicklung und sind nicht im Vereinsregister eingetragen.

Mitgliedsbeiträge ohne Erträge

Im Gegensatz zu anderen, kleineren Cannabis-Clubs, die bereits Lizenzen erhalten haben und Mitgliederbeiträge erst nach diesen erhalten haben, zieht Mariana seit April 2024 Beiträge von seinen Mitgliedern ein. Diese monatlichen Beiträge belaufen sich auf mindestens 10 Euro pro Mitglied. Seit dem Eintritt in den Verein müssen Mitglieder auf ihre versprochene Ernte warten, was zu Unmut und Enttäuschung führt.

Regulatorische Hürden und Versprechungen

Mariana Cannabis führt die Verzögerungen auf lange Bearbeitungszeiten seitens der Behörden zurück. Diese Zeiträume sind laut Gesetz auf drei Monate festgelegt, werden jedoch als zu lang empfunden. Währenddessen berichten viele Mitglieder von versäumten Deadlines, die mehrmals verschoben wurden.

Der Club plant, mehrere Anbauflächen in sogenannten „Growhubs“ zu etablieren, was aber wachsende Skepsis bei den Behörden hervorruft. Die Genehmichtigung solcher Anlagen ist regional unterschiedlich und kann von Bundesland zu Bundesland variieren.

Kritik an der finanziellen Struktur

Das zentrale Finanzmodell von Mariana, bei dem Mitgliedsbeiträge zur Verwaltung und zum Aufbau von Anbauanlagen genutzt werden, wird von Experten als ungewöhnlich erachtet. Einige Mitglieder befürchten, dass ihre Beiträge nicht in die Vereinsziele fließen, sondern lediglich zur Finanzierung des Vereinsvorstands beitragen.

Kritik kommt auch aus den Reihen der Mitglieder, von denen viele sich betrogen fühlen und größtenteils auf ihren eingezahlten Beträgen sitzenbleiben. Die Verbraucherzentrale Niedersachsen weist darauf hin, dass Mitglieder durchaus versuchen können, ihre Beiträge zurückzufordern, einzig die Erfolgschancen werden als ungewiss angesehen.

Fazit

Das Projekt der Cannabis Social Clubs in Deutschland steht weiterhin auf der Kippe. Die Situation bei Mariana Cannabis zeigt deutlich, dass die rechtlichen und administrativen Rahmenbedingungen für die neuen Einrichtungen noch weit von einer reibungslosen Umsetzung entfernt sind. Ob und wann die Mitglieder die versprochene Ernte erhalten, bleibt abzuwarten.

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