Neue Studie: Tempolimit 120 könnte 35% der Verkehrstoten verhindern. Was das für NRW bedeutet.
Eine neue Studie der Ruhr-Universität Bochum zeigt: Ein Tempolimit von 120 km/h auf deutschen Autobahnen könnte die Zahl der Verkehrstoten um 35 Prozent senken. Die Zahl der Schwerverletzten würde laut den Forschern um 26 Prozent zurückgehen.
Die Ruhr-Universität Bochum hat in einer aktuellen Studie die Auswirkungen eines generellen Tempolimits von 120 km/h auf deutschen Autobahnen untersucht. Die Ergebnisse sind eindeutig: Die Maßnahme könnte jährlich hunderte Menschenleben retten und tausende Schwerverletzte verhindern.
Laut Statistischem Bundesamt kamen im Juli 2025 281 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben. Insgesamt registrierte die Polizei in diesem Monat rund 219.000 Straßenverkehrsunfälle. Im Jahr 2023 starben nach Angaben von Allianzdirect insgesamt 2.839 Menschen auf deutschen Straßen. Deutschland liegt mit 24 Verkehrstoten pro 1.000 Autobahnkilometer im europäischen Mittelfeld.
Die Diskussion um ein generelles Tempolimit auf Autobahnen beschäftigt Deutschland seit Jahrzehnten. Laut einer ADAC-Umfrage von 2025 sprachen sich 55 Prozent der Befragten für ein Tempolimit aus, während 41 Prozent dagegen votierten. Bereits Anfang der 1990er-Jahre gab es vorübergehend eine ähnliche Debatte. Die neue Studie liefert nun konkrete Zahlen zu den möglichen Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit.
Als bevölkerungsreichstes Bundesland mit einem dichten Autobahnnetz wäre Nordrhein-Westfalen besonders von einem Tempolimit betroffen. Die A1, A2 und A3 gehören zu den meistbefahrenen Autobahnen Deutschlands. Radio Oberhausen berichtete über die lokale Relevanz der Studie für die Region. Bei einem Tempolimit von 120 km/h könnten in NRW proportional zur Bevölkerung etwa 100 Verkehrstote pro Jahr verhindert werden.
Die Studienergebnisse dürften die politische Debatte um ein generelles Tempolimit neu befeuern. Während Befürworter die Zahlen als klaren Beleg für mehr Verkehrssicherheit sehen, verweisen Kritiker auf andere Faktoren wie moderne Assistenzsysteme und bessere Straßenverhältnisse. Die Entscheidung über ein mögliches Tempolimit liegt beim Bundesverkehrsministerium. Angesichts der wissenschaftlichen Erkenntnisse wird der Druck auf die Politik zunehmen, konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrstoten zu ergreifen.
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