Ministerpräsident Hendrik Wüst präsentiert NRW als wirtschaftliches Schwergewicht in Europa.
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat bei einem Treffen in Brüssel, zusammen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und hochrangigen Vertretern aus der Industrie, die wirtschaftliche Potenzial Nordrhein-Westfalens (NRW) hervorgehoben.
Nachdem Nordrhein-Westfalen lange Zeit als „Schlusslicht“ unter den Bundesländern galt, steht die Landesregierung nun vor der Herausforderung, das Image in ein positives Licht zu rücken und NRW als stabilen Wirtschaftsmotor innerhalb der EU zu positionieren.
Die politische Kurskorrektur von Wüst begann nach der sogenannten „Zeitenwende“ infolge des Ukraine-Konflikts. In einer Region, die mit infrastrukturellen Problemen zu kämpfen hat, wird zunehmend auf Kooperation gesetzt. Ein Beispiel hierfür ist die Partnerschaft mit der belgischen Provinz Flandern, die einen besseren Zugang zu den Hafeninfrastrukturen von Antwerpen und wertvollen CO2- sowie Wasserstoff-Pipelines bietet.
Wüst präsentierte während des Treffens auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), die Nordrhein-Westfalen als „Stabilitätsanker der EU“ beschreibt. Demnach liegt die wirtschaftliche Pro-Kopf-Leistung des Landes 20 Prozent über dem EU-Mittel. Zudem hat NRW einen Export von etwa 142 Milliarden Euro in die EU und spielt eine entscheidende Rolle in Branchen wie Chemie, Maschinenbau und Metallverarbeitung.
Ebenfalls auf der Agenda standen die Aussagen der großen Wirtschaftsvertreter, die eine flexiblere Handhabung der Klimaziele forderten. Lufthansa-Chef Carsten Spohr betonte, dass weitere Belastungen die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährden würden. NRW-Unternehmerpräsident Arndt Kirchhoff ergänzte, dass ein neues „Mindset“ innerhalb der EU erforderlich sei, um die Wettbewerbsfähigkeit zu fördern.
Die politischen Kontrahenten äußerten sich kritisch gegenüber Wüsts Reise nach Brüssel. SPD und FDP wiesen darauf hin, dass die wirtschaftliche Stärke Nordrhein-Westfalens nicht nur auf die aktuelle Regierungspolitik zurückzuführen sei. FDP-Landeschef Henning Höne merkte an, dass die Erfolge auf jahrzehntelanger Arbeit der Bevölkerung und Unternehmen basierten. Auch die SPD stellte in Frage, ob solche Treffen die realen Herausforderungen der Industrie in NRW ausreichend adressieren.
Die Diskussion um die Wirtschaftspolitik Nordrhein-Westfalens wird fortgesetzt, insbesondere bei dem Sommerfest der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Brüssel, das im Anschluss an Wüsts Treffen stattfindet. Die Meinungen über den Kurs der Regierung sind geteilt und bieten reichlich Gesprächsstoff für zukünftige politische Debatten.
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