Eine Analyse zeigt, wie Mineralölkonzerne die Spritpreise gestalten. Tipps zum Sparen beim Tanken.

Kartellamt kritisiert unfaire Spritpreise

Das Bundeskartellamt hat in einer aktuellen Analyse bestätigt, was viele Autofahrer schon lange vermuten: Bei steigenden Ölpreisen reagiert die Tankstelle schnell mit Preiserhöhungen, während sinkende Rohölpreise erst verzögert an die Verbraucher weitergegeben werden.

Andreas Mundt, Präsident des Bundeskartellamts, erklärte gegenüber dem WDR, dass Mineralölkonzerne durch diese Preispolitik ihre Gewinnmargen schützen. Wenn die Beschaffungskosten steigen, geben die Konzerne diese Erhöhungen rasch weiter, wohingegen sie bei sinkenden Preisen langsamer reagieren. Dieses Phänomen beschreibt man als den „Rakete-und-Feder-Effekt“: Preise steigen schnell wie eine Rakete bei höheren Kosten, während sie nur langsam wie eine Feder sinken.

Preisänderungen an der Tankstelle

Die Analyse ergab, dass die Spritpreise an den Tankstellen mehr als 20 Mal pro Tag schwanken. Autofahrer können je nach Zeitpunkt und Tankstelle mehr als zehn Cent pro Liter sparen. Besonders günstig wird in der Regel abends zwischen 19 und 20 Uhr getankt. Im Gegensatz dazu sind die Preise morgens in der Hauptverkehrszeit zwischen 7 und 8 Uhr am teuersten.

Wie Autofahrer sparen können

Trotz der Marktmechanismen sind Autofahrer nicht vollkommen ungeschützt. Es gibt verschiedene Apps, die die aktuellen Spritpreise anzeigen und es ermöglichen, die günstigsten Tankstellen in der Umgebung zu lokalisieren. Mundt weist darauf hin, dass eine Tankstelle, die einmal als preisgünstig identifiziert wurde, in der Regel auch über längere Zeit günstig bleibt. So besteht die Wahrscheinlichkeit von 79 Prozent, dass eine Tankstelle eine Viertelstunde später immer noch den günstigsten Preis bietet.

Um beim Tanken zu sparen, ist es ratsam, die Preisentwicklung in der Umgebung zu beobachten und strategisch zu tanken.