Taxifahrer in NRW fordern mit Autokorsos faire Preise und Mindestpreise für Uber. Die Demonstrationen fanden in mehreren Städten statt.
Am Mittwoch haben Taxifahrer in Nordrhein-Westfalen mit großangelegten Autokorsos auf ihre wirtschaftlich prekäre Situation aufmerksam gemacht. In insgesamt sieben Städten, darunter Wuppertal, Dortmund, Duisburg und Köln, zogen die Fahrer durch die Innenstädte, um gegen die Konkurrenz durch Plattformen wie Uber zu demonstrieren.
Der Hauptpunkt der Proteste ist die Forderung nach identischen Mindestpreisen für alle Fahrdienstleister. Taxifahrer sehen sich durch die aggressive Preispolitik von Unternehmen wie Uber benachteiligt, die ihre Tarife ohne behördliche Kontrolle festlegen können. Michael Oppermann, Geschäftsführer des Bundesverbandes Mietwagen, kritisierte die ungleiche Wettbewerbssituation: „Im Taxi gibt es behördlich festgesetzte Preise und revisionssichere Aufzeichnungen aller Vorgänge. Bei Uber herrschen Wildwest und Willkür – so kann Wettbewerb nicht funktionieren.“
Die Protestierenden betonen, dass der Erfolg von Uber und ähnlichen Diensten nicht auf einem besseren Service, sondern auf niedrigeren, unregulierten Preisen beruht. Viele Taxifahrer berichten von einem signifikanten Rückgang ihrer Kundenzahlen und fürchten um ihre Existenz. Einschätzungen aus dem Kreis der Fahrer legen nahe, dass sich das Geschäft nur noch schwer rentiere. Martina Heym, eine Taxifahrerin mit fast 60 Jahren Erfahrung, schilderte: „Am Samstagabend können wir die Autos praktisch stehen lassen. Ein Fahrer arbeitet acht Stunden und bringt viel zu oft nur 50 Euro nach Hause.“
Die Demonstranten fordern zudem die Einhaltung gesetzlicher Rückkehrpflichten für Mietwagen. Diese Regel sieht vor, dass Fahrzeuge wie die von Uber nach jedem Auftrag zu ihrem Basisstandort zurückkehren müssen, was für viele Unternehmen wirtschaftlich nicht tragbar ist. Tahir Akbas von Taxi Dortmund eG fordert Werte für alle Taxi- und Mietwagenanbieter, um faire Wettbewerbsbedingungen zu gewährleisten.
Uber wiederum weist die Vorwürfe zurück und kontert, dass Mindestpreise die Anzahl der Fahrgäste reduzieren und zusätzlich mehr Menschen in ihre eigenen Fahrzeuge treiben würden. Ein Unternehmenssprecher argumentierte, dass eine flexible Preisgestaltung für innovative Mobilitätslösungen notwendig sei. Die Diskussion um die Regulierung der Taxipreise setzt sich fort, während die Taxifahrer weiterhin für ihre Rechte und eine angemessene Bezahlung kämpfen.
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