Köln verliert bis 2033 über 22.500 Sozialwohnungen – mehr als die Hälfte des Bestands. Mieterverein schlägt Alarm.
Der Mieterverein Köln schlägt Alarm: Bereits 2025 fallen 4.548 Wohnungen aus der öffentlichen Bindung, bis 2033 steigt diese Zahl auf 22.500. Damit verliert Köln mehr als die Hälfte seiner Sozialwohnungen – eine dramatische Entwicklung für den ohnehin angespannten Wohnungsmarkt der Domstadt.
Laut Mieterverein Köln stehen der Stadt erhebliche Einschnitte beim geförderten Wohnraum bevor. Allein im Jahr 2025 fallen 4.548 Wohnungen aus der Sozialbindung. Die Situation wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen: Bis 2033 werden insgesamt 22.500 Sozialwohnungen ihre Preisbindung verlieren. Diese Entwicklung bedeutet, dass mehr als die Hälfte des aktuellen Bestands an Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen nicht mehr zur Verfügung stehen wird.
Die Hans-Böckler-Stiftung dokumentiert die bundesweite Wohnungsnot mit aktuellen Zahlen und Studien. In Köln spitzt sich die Lage besonders zu: Die Stadt kämpft bereits jetzt mit einem Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Verschiedene Initiativen wie das Aktionsbündnis Gegen Wohnungsnot und Stadtzerstörung machen auf die prekäre Situation aufmerksam. Die Stadt Köln hat in ihrer Stadtstrategie ‚Kölner Perspektiven 2030+‘ die nachhaltige Stadtentwicklung als dringende Priorität definiert.
Sozialwohnungen unterliegen zeitlich begrenzten Bindungen. Nach Ablauf der Förderperiode – meist nach 20 bis 30 Jahren – können Eigentümer die Wohnungen zu marktüblichen Preisen vermieten. Laut dem städtischen Bericht ‚Wohnen in Köln‘ wird durch neue Förderungen versucht, Wohnraum für weitere 20 Jahre in der Mietpreis- und Belegungsbindung zu halten. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) fordert, dass Stadt und Land konsequent zusammengedacht werden müssen, da die Probleme auf den Wohnungsmärkten nicht allein in den Städten gelöst werden können.
Der massive Verlust an Sozialwohnungen in Köln hat Signalwirkung für ganz Nordrhein-Westfalen. Als bevölkerungsreichste Stadt des Bundeslandes und wichtiger Wirtschaftsstandort zieht Köln viele Menschen an – gleichzeitig wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Die Kölner StadtGesellschaft betont in ihrem Wahlprogramm, dass sich alle Kölnerinnen und Kölner gehört fühlen und die Stadt mitgestalten können sollen. Verschiedene lokale Initiativen wie das Team Hupke fordern mehr politische Selbstbestimmung der Veedel und stärkere Rechte für Anwohnende.
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft hat einen 10-Punkte-Plan für bezahlbaren Wohnungsbau und eine gelingende Transformation vorgelegt. Auch auf kommunaler Ebene gibt es Ansätze: Die Stadt Köln arbeitet mit einem 10-Punkte-Plan für die Domumgebung, der durch die Initiative ‚Stadtbau im Quartier‘ koordiniert wird. Bundesweit werden verschiedene Konzepte diskutiert, wie die Nachverdichtung von existierenden Wohnsiedlungen. Die Herausforderung bleibt jedoch gewaltig: Wie kann Köln den Verlust von über 20.000 Sozialwohnungen kompensieren und gleichzeitig neuen bezahlbaren Wohnraum schaffen?
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