Seestadt mg+ Mönchengladbach: 2.000 neue Wohnungen geplant, doch erste Bewohner sind frustriert. Was läuft schief?
In Mönchengladbach entsteht mit der Seestadt mg+ eines der größten Wohnbauprojekte in NRW. Auf 14 Hektar sollen rund 2.000 neue Wohnungen, Büros und ein künstlicher See entstehen. Doch während die ersten Bewohner bereits eingezogen sind, zeigen sich erste Probleme im ambitionierten Vorzeigequartier.
Die Seestadt mg+ ist das größte Stadtentwicklungsprojekt in Mönchengladbach. Das schwedische Unternehmen Catella entwickelt auf dem 14 Hektar großen Areal nahe dem Hauptbahnhof ein komplett neues Quartier. Herzstück soll ein künstlich angelegter See werden, der dem Viertel seinen Namen gibt. Neben rund 2.000 Wohnungen sind auch Büroflächen, Hotels und Dienstleistungseinrichtungen geplant.
Der erste Bauabschnitt im Südviertel ist bereits fertiggestellt. Laut BayernLB, die das Projekt finanziert, wurden auf einem 8.100 Quadratmeter großen Grundstück 248 Mietwohnungen sowie 134 Tiefgaragenstellplätze realisiert. Die vier modernen Gebäude im Südviertel verfügen über Innenhöfe und Spielflächen. Durch serielle Vorfertigung konnte die Bauzeit deutlich verkürzt werden.
Ein besonderes Merkmal der Seestadt ist ihr innovatives Energiekonzept. Wie dba bau berichtet, verfügt das Quartier über eine eigene Energieerzeugung mit Wärmerückgewinnung aus Abwasser und ein eigenes Nahwärmenetz. Es werden ausschließlich erneuerbare Energiequellen genutzt. Die BayernLB betont die nachhaltige Ausrichtung des Projekts als zukunftsweisendes Modell für urbanes Wohnen.
Trotz der ambitionierten Pläne zeigen sich erste Schwierigkeiten. Der Extra-Tipp am Sonntag berichtet, dass Mieter aus dem bereits realisierten Südviertel frustriert sind. Fünf Jahre nach Projektstart seien viele Bewohner enttäuscht über die Umsetzung. Die konkreten Beschwerden betreffen offenbar die noch fehlende Infrastruktur und die verzögerte Fertigstellung weiterer Bauabschnitte.
Die Seestadt mg+ ist eines der bedeutendsten Wohnbauprojekte in Nordrhein-Westfalen. In direkter Nähe zum Hauptbahnhof entsteht dringend benötigter Wohnraum in zentraler Lage. Die EWMG (Entwicklungsgesellschaft der Stadt Mönchengladbach) unterstützt das Projekt als wichtigen Baustein der Stadtentwicklung. Für die Region könnte das Quartier zum Modell für nachhaltige Stadtentwicklung werden – sofern die aktuellen Probleme gelöst werden.
Trotz der Startschwierigkeiten gehen die Arbeiten weiter. Max Bögl gibt als Fertigstellungstermin für weitere Bauabschnitte September 2025 an. Das Catella-Projekt hat nach eigenen Angaben einen wichtigen Meilenstein erreicht, Details dazu wurden jedoch nicht genannt. Ob das Vorzeigeprojekt seine hochgesteckten Ziele erreichen kann, wird sich in den kommenden Jahren zeigen.
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