Ab 2026/27 wird Wiederbelebung Teil des Unterrichts in NRW. Experten sehen darin eine wichtige Maßnahme für die Schülergesundheit.
Ab dem Schuljahr 2026/27 wird der Unterricht zur Laien-Reanimation verpflichtend an Schulen in Nordrhein-Westfalen eingeführt. Unter dem Leitprinzip „Prüfen – Rufen – Drücken“ sollen Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe I in die Lage versetzt werden, im Notfall richtig zu handeln.
Wie wichtig diese Maßnahme ist, zeigt das Beispiel von Sina Wosnig. Mit nur 15 Jahren absolvierte sie eine Ausbildung zur Laien-Reanimation. Jahre später rettete sie ihrem Vater, der in einer Gastwirtschaft einen Herzstillstand erlitt, das Leben. Sie betont: „Das Wichtigste ist, dass man einfach sofort macht, sofort loslegt!“ Dies unterstreicht die Dringlichkeit, mit der das Thema in Schulen behandelt werden muss.
Die Schulministerin Dorothee Feller (CDU) hat gemeinsam mit Stiftungen, Ärztekammern und Hilfsorganisationen diese Initiative auf den Weg gebracht. Im Rahmen dieser Maßnahmen sollen rund 2.100 Schulen mit je zehn Übungspuppen ausgestattet werden, um den Unterricht praktisch zu gestalten.
Experten begrüßen die Entscheidung, da Schüler so frühzeitig an das Thema herangeführt werden und die Angst vor Notfallsituationen verlieren. Chefarzt Frank Eberhardt vom Evangelischen Krankenhaus Köln-Kalk bezeichnet die Entscheidung als „lange überfällig“. Kardiologe Kalle Heitkötter betont die Bedeutung der Laien-Reanimation: „Das Überleben wird wahrscheinlicher, wenn früh mit der Reanimation begonnen wird, auch durch Laien“, so Heitkötter.
Einige Schulen in NRW haben bereits Maßnahmen zur Ersten Hilfe und Reanimation in ihren Lehrplan integriert. Das Otto-Hahn-Gymnasium in Monheim am Rhein beispielsweise vermittelt seit vier Jahren regelmäßig Erste-Hilfe-Kurse, beginnend bereits in der 5. Klasse.
Lehrerin Rebecca Koch, die zusätzlich als Rettungssanitäterin tätig ist, freut sich über die Einführung des Reanimationsunterrichts: „Die meisten Notfälle passieren im Alltag“, erklärt sie und hebt hervor, dass die Schüler oft in der Lage sind, bei Notfällen zu helfen.
David Finger, ein Lehrer an der Gesamtschule Rodenkirchen in Köln, bildet Schüler zu Schulsanitätern aus und bemerkt, dass die Nachfrage nach solchen Ausbildungen groß ist. Jedes Jahr bewerben sich mehr Schüler, als Plätze zur Verfügung stehen. Zudem erhalten die Schüler die Möglichkeit, ihr Wissen in einer Jugendherberge aufzufrischen, was ihr Engagement weiter fördert.
Durch die implementierte Aus- und Weiterbildung zur Laien-Reanimation werden die Schüler nicht nur auf Notfälle vorbereitet, sondern auch in ihrer Handlungsfähigkeit gestärkt. Die Maßnahme wird dazu beitragen, die Reanimationsraten signifikant zu erhöhen und somit Leben zu retten.
Wir informieren dich regelmäßig über aktuelle Nachrichten, Staus und wichtigen Themen - ohne Dich zu nerven!
Wir schätzen Ihren Beitrag! Wenn Sie Fragen haben, uns Feedback geben oder einfach nur Hallo sagen möchten, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns über das unten angegebenen Kontaktformular zu kontaktieren.