Ina Scharrenbach spricht über Flutfolgen, Wiederaufbau und persönliche Herausforderungen im WDR-Interview.
Am 14. und 15. Juli 2021 kam es in Nordrhein-Westfalen zu einer verheerenden Flutkatastrophe, die 49 Menschen das Leben kostete und Schäden in Milliardenhöhe verursachte. Im Rahmen eines Interviews äußerte sich Kommunalministerin Ina Scharrenbach (CDU) über die Auswirkungen der Flut sowie die bisher ergriffenen Maßnahmen zur Wiederherstellung und Unterstützung der betroffenen Bevölkerung.
Fast vier Jahre nach der Katastrophe resümierte Scharrenbach, dass bis heute 4,3 Milliarden Euro für Wiederaufbaumaßnahmen bewilligt wurden, von denen bereits 2,2 Milliarden Euro ausgezahlt wurden. Dies umfasse sowohl private Haushalte als auch die Infrastrukturerneuerung in den betroffenen Kommunen.
Von den 865 Millionen Euro, die für den Wiederaufbau privater Wohngebäude bewilligt wurden, sind über 98 Prozent der Anträge final bearbeitet, entsprechende Auszahlungen hätten beim Großteil der Hilfen ebenfalls bereits stattgefunden. Allerdings bleibe die Umsetzung in einigen kommunalen Bereichen hinter den Erwartungen zurück; hier sind lediglich rund 903 Millionen Euro von 2,8 Milliarden Euro ausgezahlt worden.
Scharrenbach bezeichnete die Situation als erkenntnisreich und fügte hinzu, dass die Komplexität der Fälle mit der Zeit zunehmen würde. Trotz der kritischen Rückmeldungen zur Bürokratie müsse der reguläre Verfahrensweg beibehalten werden. Anträge könnten bis Ende Juni 2026 gestellt werden.
Auf die Frage, was sie aus der Flutkatastrophe gelernt habe, beantwortete Scharrenbach die Thematik mit einer Rückschau auf die Krisenbewältigung. Sie räumte ein, dass der Umgang mit der Situation in der Regierungsarbeit evaluiert werden müsse, um bei eventuell eintretenden Krisen in Zukunft besser gerüstet zu sein.
Scharrenbach betonte, dass man aus der Flutkatastrophe gezogene Lehren hätte, die jedoch nicht alle Probleme gänzlich beseitigen könnten, da Starkregenereignisse unvorhersehbar blieben.
Zusätzlich äußerte sich die Ministerin zur Offenbarung ihrer Krebsdiagnose. Sie erklärte, dass diese Entscheidung nicht selbstverständlich sei, jedoch notwendig, um Spekulationen über ihre Abwesenheit zu klären. Scharrenbach verriet, dass der Zuspruch von Bürgerinnen und Bürgern ihr viel Kraft gebe und sie hoffe, anderen in ähnlichen Situationen Mut zu machen.
Das Gespräch mit Scharrenbach verdeutlicht die Phasen der Wiederaufbaumaßnahmen und die anhaltenden Herausforderungen im Umgang mit den Folgen der Jahrhundertflut, sowohl für die Politikerin selbst als auch für die Betroffenen.
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