In Nümbrecht bleibt ein geplantes Ärztezentrum aufgrund fehlender Ärzte in der Region vorerst geschlossen.
Im Süden des Oberbergischen Kreises herrscht ein akuter Ärztemangel. Die Gemeinde Nümbrecht hatte ein Kommunales Medizinisches Versorgungszentrum (KMVZ) am Lindchenweg geplant, jedoch wurden die Pläne jüngst gestoppt. Dies wurde durch den Nümbrechter Rat in einer Sitzung beschlossen, nachdem trotz intensiver Bemühungen keine Ärzte für das Zentrum gewonnen werden konnten.
Bürgermeister Hilko Redenius (CDU) erläuterte, dass die Gemeinde in den letzten zwei Jahren „nur gegen Wände gelaufen“ sei und man nun die aktive Suche nach Ärzten einstellen müsse. Die Kosten für Werbung, sowohl in Form von Anzeigen als auch über soziale Medien, waren ein entscheidender Faktor für diese Entscheidung. Trotz der vorübergehenden Stagnation bleibt die kommunale Betreibergesellschaft des KMVZ jedoch bestehen und bekräftigte, man sei weiterhin an Gesprächen mit möglichen Ärzten oder Betreibern interessiert.
Ursprünglich war es das Ziel, fünf Ärzte zu beschäftigen, die direkt bei der Kommune angestellt sein sollten. Man hoffte, mit dieser Struktur Bürokratie abzubauen und die Arbeitsbedingungen für die Mediziner zu verbessern.
Ein weiteres Hindernis stellt die finanzielle Situation der Gemeinde dar. Für das laufende Jahr wurden rund 500.000 Euro für den Betrieb des Zentrums eingeplant, jedoch muss der Oberbergische Kreis den Haushalt und die entsprechenden Ausgaben zunächst genehmigen. Dieser prüft derzeit alle Unterlagen, nachdem mehrere Fragen zur Haushaltslage an die Gemeinde gerichtet wurden.
Parallel zu diesen Entwicklungen plant das Kreiskrankenhaus in Waldbröl ebenfalls die Errichtung eines Medizinischen Versorgungszentrums. Hier zeigen die Verantwortlichen zuversichtliche Signale, dass durch direktes Agieren der Klinikleitung und optimierte Ressourcen die Realisierung erfolgreich sein könnte. Diese Schritte sind angesichts der besorgniserregenden Situation im Süden des Oberbergischen Kreises notwendig, da der Verlust weiterer Hausärzte und das drohende Ausscheiden von Fachkräften die Versorgungslage weiter verschlechtern könnte.
Die Kassenärztliche Vereinigung hat bereits Gespräche mit dem Kreis und den Kommunen initiiert, um die wohnortnahe medizinische Versorgung zu sichern.
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