Ein 24-Jähriger berichtet von seiner Erfahrung mit Sportsucht und Essstörungen bei Männern, um aufzuklären und Mut zu machen.
Essstörungen werden häufig fälschlicherweise als weitgehend weibliches Problem verstanden. Ein Fall, der zeigt, dass auch Männer betroffen sind, ist der von Arne Bredemeyer, einem 24-Jährigen, der fast sein Leben verlor, bevor er den Ernst seiner Erkrankung erkannte und Hilfe suchte.
Bredemeyer stammt aus Minden und hatte bereits im Kindesalter mit seinen Essgewohnheiten zu kämpfen. Mit 15 Jahren verschärften sich seine Probleme, als der Druck in der Schule zunahm. Um mit diesem Druck umzugehen, begann er, sein Essverhalten drastisch zu restriktieren und suchte die Kontrolle über sein Leben im Sport. In der Folge entwickelte sich eine Sportsucht, die ihn dazu brachte, bis zu 100.000 Schritte pro Tag zu laufen.
Diese zwanghafte Aktivität führte zu extremen gesundheitlichen Problemen. Bredemeyer erlitt einen Ermüdungsbruch am Fuß, setzte jedoch sein exzessives Lauftraining fort. Sein Körper wies ein alarmierend niedriges Gewicht von lediglich 39 Kilogramm auf. Freunde und Familie bemerkten, dass etwas nicht stimmte, was schließlich zu einem Wendepunkt führte, als ein Freund ihn erfolgreich dazu brachte, wieder nach Hause zu seinen Eltern zu gehen.
Nach seiner Rückkehr und dem klaren Hinweis eines Arztes, dass er sein Leben gefährdete, begann Bredemeyer, Hilfe anzunehmen. Dies führte zu einem schrittweisen Heilungsprozess, bei dem er lernt, seine Probleme offen zu thematisieren und an sich zu arbeiten. Heute beschreibt er sich als gut aufgestellt und engagiert sich aktiv, um anderen Betroffenen zu helfen.
Besonders wichtig ist ihm, das Thema Essstörungen bei Männern ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu rücken. Zusammen mit einer Düsseldorfer Organisation plant er ein Projekt, das sich speziellen Herausforderungen von männlichen Betroffenen widmen soll. Bredemeyer möchte als Botschafter fungieren, um den Betroffenen den Mut zuzusprechen, Hilfe zu suchen und über ihre Ängste zu sprechen.
In Düsseldorf gibt es verschiedene Anlaufstellen, wo Betroffene Unterstützung in vertraulicher Umgebung finden können. Organisationen wie die „Werkstatt Lebenshunger“ bieten kreative Therapieansätze an, die gezielt auf die Bedürfnisse von Personen mit Essstörungen eingehen.
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