Das Rheinische Landestheater in Neuss feiert 100 Jahre. Ein Blick auf die Geschichte und besondere Formate des Theaters an der Wolberostraße.
Das Rheinische Landestheater wird 100 Jahre alt und kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Seit fast 50 Jahren befinden sich die Probenräume auf dem Gelände der ehemaligen Margarine-Werke an der Wolberostraße im Norden Neusss. Christoph Poertzgen, dessen Familie das Areal betreibt, erinnert sich an besondere Theaterformate.
Die Räumlichkeiten, die heute für Kostüme und Proben genutzt werden, waren einst Teil der Produktions- und Verwaltungsstandorte der Neusser Margarine-Werke, die 1896 gegründet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm das Handelsunternehmen von Michael Poertzgen das Gelände. Die Zusammenarbeit mit dem Theater begann 1979, als der erste Mietvertrag für die Probebühne und die Werkstätten unterzeichnet wurde.
In den Werkstätten entstehen Requisiten und Bühnenbilder, während die Kostümabteilung sowohl einen umfangreichen Fundus bietet als auch eine Schneiderei beherbergt. Die Probenbühnen befinden sich ebenfalls an der Wolberostraße. Hier bereiten sich die Schauspieler Wochen im Voraus auf ihre Auftritte vor, bevor die Stücke an der Oberstraße Premiere feiern.
Die Räumlichkeiten haben auch als Spielstätte gedient. Zwischen 1997 und 2001 fand das Konzept „Balladen-Lager“ im alten Fabrikkeller statt, bei dem die Zuschauer durch den Keller geführt wurden und an verschiedenen Stationen Schauspieler trafen, die Balladen vortrugen. Christoph Poertzgen erinnert sich: „Wir werden heute noch von Leuten angesprochen, die damals als Zuschauer dabei waren.“ Dieses Konzept war ein großer Erfolg und beinahe alle 75 Vorstellungen waren ausverkauft.
Zukünftig plant die Stadt Neuss die Entwicklung des Areals an der Wolberostraße zu einem urbanen Quartier mit Wohn- und Gewerbeflächen. Der Schauspielbetrieb soll allerdings erhalten bleiben, und das Theater wird in ein neues Gebäude umziehen.
„Die Wolberostraße wird heute ganz entscheidend auch durch das RLT geprägt, und es wäre großartig, wenn das auch in Zukunft so bleibt“, sagt Christoph Poertzgen. Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Theater und der Stadt Neuss zeigt die Bedeutung des Theaters für die lokale Kultur.
Quelle: Rheinische Post
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