Ein 39-Jähriger wurde wegen Femizid zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall verdeutlicht die Gefährdung von Frauen nach Trennungen.
Das Landgericht Münster hat einen 39-Jährigen aus Coesfeld zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt, nachdem er seine Ex-Partnerin im vergangenen Dezember erdrosselt hatte. Das Gericht kam zu dem Schluss, dass der Mann aus „Eifersucht und Besitzdenken“ gehandelt hat. Er konnte mit der Trennung nicht umgehen und beging die Tat aufgrund seiner unkontrollierbaren Eifersucht.
Diese Taten sind in Deutschland kein Einzelfall und werden als Femizide bezeichnet, was die gezielte Tötung von Frauen beschreibt, weil sie Frauen sind. Im Jahr 2023 wurde nahezu täglich eine Frau oder ein Mädchen von ihrem Partner getötet. Ursula Saatz vom Frauenhaus in Münster hebt hervor, dass die gefährlichste Phase für Frauen oft die Zeit unmittelbar nach einer Trennung ist. In diesem Kontext suchen viele Frauen, die in gewaltvollen Partnerschaften leben, Schutz in Frauenhäusern. Allerdings waren diese im Juli 2023 stark überbelegt, und 33 Frauen mussten abgewiesen werden.
Viele Frauen, die vor Gewalt fliehen und Hilfe suchen, haben oft einen langen und gewaltvollen Weg hinter sich. Der Fall der ermordeten 31-Jährigen aus Coesfeld ist ein trauriges Beispiel. Bereits vor der Tat hatte der Täter sie misshandelt und kontrollierte sie, indem er Kameras in der Wohnung installierte, um ihr Verhalten zu überwachen. Nach der Trennung fühlte sie sich von ihm gestalkt und lebte in ständiger Angst.
Anita Francis, eine enge Freundin des Opfers, fordert alle Frauen auf, gewalttätiges Verhalten nicht zu tolerieren und Hilfe zu suchen. Sie empfiehlt, Vorfälle unverzüglich der Familie oder der Polizei zu melden und in den kleinsten Situationen Hilfe zu suchen.
Für Frauen im Münsterland stehen verschiedene Hilfsangebote zur Verfügung, darunter:
Dieser Fall unterstreicht die dringende Notwendigkeit für Präventions- und Unterstützungsmaßnahmen zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und verdeutlicht, wie wichtig es ist, betroffene Frauen zu ermutigen, sich Hilfe zu suchen.
Quellen: WDR, dpa
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