Kölner Musiker diskutieren die Auswirkungen von Spotify auf ihre Einnahmen.
Musikstreaming hat sich als entscheidender Bestandteil des modernen Musikkonsums etabliert. Künstler wie Peter Brings, Lugatti & 9ine, Gabriel Ananda und Pogendroblem beleuchten, wie Plattformen wie Spotify ihre Karrieren beeinflussen.
Peter Brings beschreibt die Situation treffend: „80 Millionen Streams, dann könnte ich jeden Tag im Ritz übernachten.“ Die Tantiemen, die Spotify in Deutschland an die Rechteinhaber ausschüttet, betragen lediglich 0,0033 Cent pro Stream. Um etwa 1.000 Euro zu verdienen, muss ein Song also rund 200.000 Mal gestreamt werden.
Trotz Erfolgshits und einer treuen Fangemeinde, die ihn und seine Band unterstützt, sagt Brings, dass die Streaming-Einnahmen nicht ausreichen, um davon zu leben. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger berichtet, steht die Band bis zu 270 Mal im Jahr auf der Bühne, um ihre Einnahmen durch Live-Konzerte zu sichern. Auch wenn Brings monatlich von 800.000 Hörern gestreamt wird, sind die finanziellen Rückflüsse aus dem Streaming eher mager.
Gabriel Ananda, der in der elektronischen Musikszene aktiv ist, sieht Streaming allerdings als Chance. Für ihn ermöglicht die Plattform die Wiederentdeckung älterer Songs. Ananda erhält monatlich etwa 170.000 Hörer und erzielt damit Einnahmen von 700 bis 800 Euro durch Streaming.
Das Kölner Rap-Duo Lugatti & 9ine bewertet Spotify ebenfalls als wichtige Einnahmequelle, jedoch nicht ausreichend, um davon leben zu können. „Man hat schon das Gefühl, dass man da meistens nicht so gut wegkommt“, resümiert 9ine Bro. Sie betonen die Bedeutung von Vinyl, die bei ihren Fans nach wie vor beliebt ist, und kritisieren die unzureichende Vergütung durch die Plattform.
Für alle befragten Künstler ist klar, dass die Haupteinnahmequelle nicht das Streaming, sondern Live-Shows und Merchandising sind. Für die Punkband Pogendroblem sind außerdem Fördergelder von Bedeutung. Georg Gläser, Sänger der Band, erklärt, dass das Vinyl-Format in der Punkszene weiterhin einen hohen Stellenwert hat.
Insgesamt zeigt sich, dass trotz der hohen Streamingzahlen die monetären Rückflüsse für viele Kölner Künstler unzureichend sind. Die gegenseitige Abhängigkeit von den Plattformen und die Notwendigkeit, sich diesen anzupassen, bleibt eine ständige Herausforderung.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger
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