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25 Jahre nach dem Wehrhahn-Anschlag: Ein erinnerndes Gedenken in Düsseldorf

In Düsseldorf wird an den Wehrhahn-Anschlag erinnert, der vor 25 Jahren zehn Menschen verletzte und ein Ungeborenes tötete.

Gedenken in Düsseldorf zum 25. Jahrestag des Wehrhahn-Anschlags

Am Sonntag wird in Düsseldorf an das Attentat erinnert, das vor 25 Jahren im Stadtteil Wehrhahn verübt wurde. Bei der Explosion einer Bombe wurden zehn Menschen verletzt, und ein Ungeborenes kam ums Leben.

Die Historikerin Sabine Reimann von der Hochschule Düsseldorf ist häufig an dem Ort, an dem die Bombe detonierte. Sie überprüft eine Gedenktafel, die an das Geschehene erinnern soll. Vergangene Male wurden diese Gedenkorte häufig beschädigt oder beschmiert, oft von Personen, die aus der Neonazi-Szene kommen.

Am 27. Juli 2000 saßen Männer und Frauen, die aus der ehemaligen Sowjetunion stammten und Sprachunterricht hatten, auf dem Weg zur S-Bahn-Haltestelle „Am Wehrhahn“, als die Bombe zündete. Diese war in einer Tüte am Geländer angebracht, und der Täter hatte sie gezielt auf diese Gruppe abgeworfen. Viele der Betroffenen waren jüdischen Glaubens.

Obwohl schnell ein Verdächtiger, ein bekanntes Mitglied der rechten Szene, identifiziert wurde, ergaben die Ermittlungen keine eindeutigen Beweise. Fast 18 Jahre später wurde der Verdächtige angeklagt, doch die Gerichte zweifelten an der Schuld und sprachen ihn letztlich frei.

Jan-Robert Hildebrandt von der Opferberatung Rheinland äußerte, dass die Tat alte Wunden wieder aufgerissen habe und die Enttäuschung über den Freispruch zu noch mehr emotionalem Leid führt. Die ehemaligen Opfer sind oft nicht bereit, sich öffentlich zu äußern, da der Schmerz und die Enttäuschung über die fehlende Verantwortung weiterhin schwer wiegen.

Sabine Reimann hat zu den Ereignissen ein Buch mit dem Titel „Und damit kam die Angst“ veröffentlicht. Sie betont die Wichtigkeit, solche Verbrechen nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, insbesondere, da es sich um ein „Botschaftsverbrechen“ handele, das mittelbar eine größere Gruppe von Menschen treffen soll. Um an die Opfer zu erinnern, finden auch in diesem Jahr Gedenkveranstaltungen mit Reden und Vorträgen am Erinnerungsort statt.

Das Attentat am Wehrhahn gilt bis heute als einer der schlimmsten rechtsmotivierten Anschläge in der Bundesrepublik Deutschland.

Quellen: WDR, Interview mit Sabine Reimann, Hochschule Düsseldorf, Archiv des WDR

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