Erneute Unterbrechung der Wasserzufuhr führt zu massiven Umweltschäden.
Laut WDR-Recherchen, die am 28. Juli 2025 veröffentlicht wurden, ist das Fischsterben im Fluss Agger kein einmaliges Ereignis. Die regelmäßige Unterbrechung der Wasserzufuhr des Wasserkraftwerks Ohl-Grünscheid in Engelskirchen hat zu erheblichen Umweltschäden geführt.
Seit April wurde die Wasserzufuhr in den Fluss Agger bereits mehrfach für bis zu 100 Minuten unterbrochen. Dies geschieht automatisch, wenn der Wasserstand im Stauteich unter einen bestimmten Wert fällt. In diesen Zeiträumen fließt praktisch kein Wasser mehr in die Agger, was dazu führt, dass Teile des Flussbetts trocken fallen und Fische, die nicht rechtzeitig fliehen können, verenden.
So wurden am 13. Juli über 1.000 tote Fische gezählt, als die Turbine des Kraftwerks in einer ähnlichen Situation abgeschaltet wurde. Angaben von Anglern deuten darauf hin, dass auch vorherige Vorfälle ähnliche Folgen hatten. Fische wurden in trockenen Flussabschnitten gefunden, ohne dass die Ursache für ihr Sterben klar identifiziert wurde.
Wasserstandsdaten belegen, dass während der Nacht vom 12. auf den 13. Juli der Wasserstand dramatisch sank, um dann nach 90 Minuten wieder zu steigen. Dies weist auf wiederholte Probleme mit der Wasserzufuhr hin, die möglicherweise Teil des Betriebsplans des Kraftwerks sind. Paul Kröfges, Wasserexperte beim BUND, fordert die Bezirksregierung Köln auf, sofort zu handeln und dem Betreiber die Betriebserlaubnis zu entziehen.
Die Situation eskalierte weiter, als die Polizei am 24. Juli 2025 eine Razzia im Wasserkraftwerk durchführte. Dabei wurden Computer und Unterlagen sichergestellt, um die Vorgänge rund um die Turbine zu untersuchen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt aufgrund von „Gewässerverunreinigung“, was auch das Absenken des Wasserspiegels umfasst.
Obwohl die Bezirksregierung Köln die Anlage regelmäßig überprüft, haben diese Überprüfungen offenbar nicht dazu geführt, dass die wiederholten Unterbrechungen der Wasserzufuhr bemerkt wurden. Der WDR hat das verantwortliche Unternehmen bereits um eine Stellungnahme gebeten, jedoch bislang keine Antwort erhalten.
Quelle: WDR
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