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Köln plant neue Suchthilfezentren zur Unterstützung von Drogenabhängigen

Drei neue Suchthilfezentren sollen Kölner Drogenszene entschärfen und medizinische Versorgung bieten.

Köln plant Maßnahmen zur Entschärfung der Drogenszene

Köln führt ein neues Konzept ein, um der Drogenszene in der Stadt zu begegnen. Geplant sind drei Suchthilfezentren, in denen Drogenabhängige nicht nur Drogen konsumieren dürfen, sondern auch Zugang zu medizinischer Versorgung, Aufenthaltsräumen und Ruheräumen erhalten sollen.

Der Kölner Gesundheitsdezernent Harald Rau kündigte an, diesen Vorschlag nach der Sommerpause der Politik vorzulegen. Zwei der neuen Einrichtungen sollen im Linksrheinischen entstehen, eine davon am Neumarkt, und eine im Rechtsrheinischen. Rau betonte, dass eine schnelle Umsetzung notwendig sei: „Die Not ist so groß, wir brauchen vielleicht sogar Interimslösungen“, erklärte er im Interview mit der Kölnischen Rundschau.

Der bestehende Drogenkonsumraum am Neumarkt wird als zu klein angesehen und steht im Zusammenhang mit den neuen Plänen. Der Raum hat lediglich zwei Konsumräume mit jeweils sechs Plätzen. In Zukunft könnte dieser Raum entweder Teil der neuen Suchthilfezentren werden oder in deren Nähe betrieben werden. Zudem ist ein weiteres Suchthilfezentrum in der Umgebung des Neumarktes geplant.

Betriebskosten und Finanzierung der Suchthilfezentren

Die neuen Suchthilfezentren orientieren sich an dem sogenannten Züricher Modell, das auf Stadtverträglichkeit abzielt. Ziel ist es, die Probleme, die aus dem Konsum von Genuss- und Suchtmitteln resultieren, zu entschärfen. Rau schätzt die jährlichen Betriebskosten pro Einrichtung auf etwa fünf Millionen Euro, was insgesamt Kosten von 15 Millionen Euro pro Jahr bedeuten würde. Diese finanziellen Mittel sind bisher nicht im Haushaltsplan eingeplant.

„Es geht um Menschen, die Anwohnenden und die Suchtkranken. Da müssen wir 15 Millionen Euro irgendwie mobilisieren können“, so Rau weiter.

Die Situation an Orten wie dem Neumarkt hat sich in den letzten Jahren verschärft. Schwierigkeiten, wie offener Drogenkonsum und illegaler Drogenverkauf, führen zu einer untragbaren Situation für Anwohner und Gewerbetreibende. Thomas Kleefuß, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Neumarkt, stellte fest: „Es ist nicht mehr zu ertragen.“ Das Parkhaus am Museum Schnütgen kann kaum noch genutzt werden, da es stark verschmutzt ist. Die Stadt empfiehlt, ein Parkhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu nutzen. Deren Betreiberin hat ähnliche Probleme festgestellt.

Politik im Diskurs über den Drogenumgang

Auch in der Politik wird die Diskussion über den Umgang mit Drogenabhängigen und Verwahrlosung vor der Kommunalwahl intensiv geführt. Verschiedene Parteien vertreten unterschiedliche Ansichten: Während Grüne, SPD und Linke für einen erweiterten Drogenkonsumraum in der früheren Kaufhof-Zentrale plädieren, befürworten FDP und CDU Hilfsangebote außerhalb der Innenstadt. CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau bezeichnete den Drogenkonsumraum am Neumarkt als „krachend gescheitert“. Rau hingegen verteidigte das Konzept und erklärte, dass jeden Monat 4.000 Konsumvorgänge dort stattfänden, die ansonsten in der Öffentlichkeit stattfinden würden.

Zusammenfassend plant Köln mit diesen neuen Suchthilfezentren, den steigenden Herausforderungen im Bereich der Drogenabhängigkeit besser zu begegnen und gleichzeitig die Situation im öffentlichen Raum zu verbessern.

Quelle: Rundschau Online

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