Ein Großprozess in Wuppertal beleuchtet den Kokain-Handel um Hattingen und die italienische Mafia.
Vor dem Landgericht Wuppertal neigt sich ein umfassender Prozess zu Ende, der die Machenschaften einer mutmaßlichen Drogenbande beleuchtet. Sieben Angeklagte stehen im Fokus, die beschuldigt werden, Kokain durch ganz Europa transportiert zu haben. Der Hauptangeklagte ist der 64-jährige Karl-Heinz E. aus Hattingen, der angeblich ein Angelfreizeitpark in Breckerfeld betrieb, der als Tarnung für den Drogenhandel diente. Die Anklage wirft ihm vor, ein weitreichendes Transportnetzwerk für die italienische Mafiaorganisation ‚Ndrangheta organisiert zu haben.
In einem Urteil, das am Montag verkündet wurde, wurde Karl-Heinz E. zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Das Gericht konnte nachvollziehen, dass er die Struktur für den internationalen Kokain-Transport aufgebaut hat. Auch sechs weitere mutmaßliche Drogenkuriere erhielten Freiheitsstrafen, wobei die Strafen zwischen vier Jahren und drei Monaten bis zu acht Jahren variieren. Diese Kuriere sollen über 900 Kilogramm Kokain transportiert haben, ohnedessen Auftraggeber jemals direkt zu kontaktieren.
Die Anklage basiert auf mehrjährigen Ermittlungen, die in einer Großrazzia im Mai 2023 gipfelten. In dieser Aktion, die als Operation Eureka bekannt wurde, führten Tausende von Polizisten in acht europäischen Ländern umfassende Einsätze gegen die ‚Ndrangheta durch, auch in NRW. Städte wie Siegen, Hagen, Wuppertal, Essen und Dortmund waren von dieser Vorgehensweise betroffen.
Die Reaktion der Angeklagten auf die Urteilsverkündung war überwiegend regungslos. Eine mutmaßliche Kurierin konnte ihre Emotionen jedoch nicht zurückhalten und brach in Tränen aus. Die lange Zeit der Untersuchungshaft hatte bereits zuvor starke Belastungen für die Angeklagten mit sich gebracht.
Die abgeschlossen Ermittlungen zeigen, dass die Verstrickungen in den internationalen Drogenhandel vielschichtig und tief verwurzelt sind, und der Prozess wird als bedeutender Schritt im Kampf gegen die Mafia und deren Einfluss in Deutschland gesehen.
Quellen: WDR, dpa
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