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Bundesweite Zoll-Razzia gegen Schwarzarbeit in der Pflege

Jahrelang sollen vier Verdächtige illegal Pflegekräfte in Deutschland beschäftigt haben. Es geht um einen Schaden in Millionenhöhe. Bei einer Razzia hat der Zoll nun bundesweit zugeschlagen.

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Symbolbild Zoll Julian Stratenschulte/dpa

Münster/Dortmund (dpa) - Bei einer bundesweiten Razzia hat der Zoll nach Beweisen für Sozialversicherungsbetrug und illegale Beschäftigung in der Pflegebranche gesucht. Die Aktion habe sich gegen einen Unternehmenskomplex gerichtet, der Pflegekräfte für die 24-Stunden-Pflege in Privathaushalten vermittelt, teilten die Staatsanwaltschaft Dortmund und das Hauptzollamt Münster mit. 

Rund 200 Einsatzkräfte hätten 22 Wohn- und Geschäftsobjekte in ganz Deutschland durchsucht, sagte eine Sprecherin. Gleichzeitig hätten Aktionen in Rumänien stattgefunden.

Ermittelt werde gegen zwei Männer und zwei Frauen im Alter von 47 bis 75 Jahren, die über mehrere Jahre unter anderem in Rumänien Arbeitskräfte angeworben haben sollen, die dann als Pflegekräfte in Privathaushalten in Deutschland gearbeitet haben. Beiträge für die Rentenversicherung, Arbeitslosen-, Pflege, oder Krankenversicherung seien für die angeworbenen Kräfte aber nicht regulär bezahlt worden. Den Schaden für das deutsche Sozialsystem beziffern die Ermittler auf mindestens 2,2 Millionen Euro.

Auch einen Anfangsverdacht der illegalen Beschäftigung gebe es. So hätten Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Ländern verbotenerweise mit Touristen-Visa in Deutschland gearbeitet. Ermittelt werde wegen Sozialversicherungsbetrugs, Vorenthalten von Arbeitsentgelt und Beschäftigung von Menschen ohne Aufenthaltserlaubnis.

Bei der Razzia seien Beweismittel sichergestellt worden. Bis sie ausgewertet seien, werde es aber noch einige Wochen dauern, teilten Staatsanwaltschaft und Zoll mit.

© dpa-infocom, dpa:240918-930-236307/1