Kinder auf Schultoiletten missbraucht: Prozess beginnt
Die Tatorte laut Anklage: zwei Krefelder Grundschulen. Zwei Wochen zuvor soll der mutmaßliche Täter auf einem Spielplatz versucht haben, ein Kind zu missbrauchen.


Krefeld (dpa/lnw) - Der sexuelle Missbrauch von Kindern auf Grundschul-Toiletten in Krefeld hatte vor fünf Monaten für Entsetzen gesorgt. An diesem Freitag (13.00) beginnt am Landgericht in Krefeld der Prozess gegen einen 26-Jährigen. Dem Angeklagten wird schwerer sexueller Missbrauch von Kindern vorgeworfen.
Am 20. November soll er in den Krefelder Stadtteilen Linn und Uerdingen an zwei Grundschulen auf der Schultoilette Kinder unter 14 Jahren sexuell missbraucht haben.
Der Deutsche hatte zum Zeitpunkt der Festnahme keinen festen Wohnsitz und ist mehrfach vorbestraft, allerdings nicht einschlägig. Außerdem soll er am 5. November, also zwei Wochen zuvor, auf einem Spielplatz in Krefeld versucht haben, ein Kind zu missbrauchen.
Schreiend davongelaufen
Wie die Staatsanwaltschaft damals mitteilte, kam es in dem Fall nicht zur Vollendung der Tat, weil das Kind schreiend davonlief. Laut Anklage war der 26-Jährige zum Zeitpunkt der Taten vermindert schuldfähig. Dazu soll ein psychiatrischer Sachverständiger am ersten Prozesstag Näheres sagen.
Der Verteidiger des 26-Jährigen wollte sich vor Prozessbeginn nicht zu dem Fall äußern. Sein Mandant soll zu den Vorwürfen bislang geschwiegen haben. Für den Prozess sind bis zum 4. Juni vier Verhandlungstage angesetzt. Zum Schutz der Opfer könnten Teile der Hauptverhandlung unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandelt werden, kündigte das Gericht an.