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Krötenwanderung beginnt - Schutzzäune stehen, Helfer bereit

Wenn die Nächte nicht mehr so kalt sind, kommt Bewegung in Amphibien. Erdkröten, Molche und Grasfrösche ziehen los. Oft, aber nicht überall, helfen Menschen den Krabbeltieren über die Straße.

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Krötenwanderung Rolf Vennenbernd/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Es ist wärmer geworden, die Kröten erwachen aus der Winterruhe. In ganz Nordrhein-Westfalen beteiligten sich Tausende freiwillige Helfer beim aktiven Schutz der Tiere, teilte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu), in Düsseldorf mit. «Wir stehen alle in den Startlöchern», sagte Monika Hachtel, die Nabu-Expertin für Amphibien. 

Kröten gehen ab etwa sechs Grad zurück zu ihren Laichgewässern. Auf dem Weg dahin müssen die langsamen, kleinen Tiere aber oft Straßen überqueren und werden dann massenhaft von Autos totgefahren. Um das zu verhindern, werden die Amphibien durch Krötenschutz-Zäune aufgehalten, in Eimern gesammelt und von Naturschutz-Helfern über die Straße getragen.

Bis zu 1.000 Tiere pro Nacht

An manchen Stellen würden je nach Witterung in Spitzenzeiten bis zu 1.000 Tiere pro Nacht eingesammelt, an anderen Orten seien es 200 bis 300, oder auch nur einzelne Exemplare, sagte Hachtel. Vor allem Erdkröten, aber auch Grasfrösche und Molche werden abgefangen. Manche Städte, wie zum Beispiel Aachen, riegeln ganze Straßen komplett oder stundenweise für den Autoverkehr ab, damit die Kröten sich ungehindert bewegen können. 

Die Wanderung der Amphibien findet überwiegend in den Abend- und Nachtstunden bei mildem, feuchtem Wetter statt. Dabei legen die Tiere oft Strecken von bis zu zwei Kilometern zurück. «Für Autofahrer besteht die Gefahr, dass sie die Tiere oder die ehrenamtlichen Helfer, die die Amphibien sicher über die Straßen bringen, zu spät bemerken», erklärte die Polizei in Kreis Euskirchen und veröffentlichte eine Übersicht der besonders betroffenen Strecken in ihrem Gebiet.

Regenreiches 2024 «sehr gut» für Molch und Co. 

Nabu-Expertin Hachtel sagte, das vergangene Jahr mit den vielen Regenfällen sei ein sehr gutes Jahr für Amphibien gewesen. In trockenen Jahren seien Jungtiere vertrocknet. In Nordrhein-Westfalen gibt es nach ihren Worten einige Hundert Zäune, die zum Schutz der wandernden Amphibien aufgebaut werden. «Wir sind hundertprozentig sicher, dass am Wochenende die Wanderung losgeht. Und dann massiv», sagte Hachtel. Die Saison dauert in der Regel bis Mitte April.

© dpa-infocom, dpa:250221-930-381626/1