Mehr als 2200 Tonnen Wildfleisch aus NRW-Revieren
Vom feinsten Rehrücken bis zur deftigen Wildwurst: In NRW ist wieder mehr Wildfleisch geschossen worden. Aus hiesigen Revieren kommt aber nur ein kleiner Anteil des deutschen Wildbrets.
Dortmund/Berlin (lnw) - Mit mehr als 2235 Tonnen Wildfleisch aus nordrhein-westfälischen Revieren haben Jäger und Jägerinnen im vergangenen Jagdjahr deutlich mehr auftischen können als in der Vorsaison. Das geht aus Zahlen hervor, die der Deutsche Jagdverband anlässlich der in Dortmund noch bis Sonntag stattfindenden Messe «Jagd & Hund» vorgelegt hat. Noch bis Sonntag dreht sich dort beim Wildfood-Festival alles um Wildgenuss, aber auch viele andere jagdliche Themen.
Im Vergleich zum Jagdjahr 2022/23, das jeweils von April bis Ende März geht, entspricht das einer Steigerung von knapp 19 Prozent. Damals waren 1884 Tonnen Wildbret vermarktet worden. Das meiste Fleisch stammte 2023/24 von Wildschweinen (984 Tonnen), gefolgt von Rehen (889 Tonnen). Rotwild (255 Tonnen) und Damwild (108 Tonnen) folgen mit Abstand.
Viele Jäger, geringerer Wildanteil
Trotz Steigerung tragen nordrhein-westfälische Jägerinnen und Jäger im bevölkerungsreichsten Bundesland allerdings nur einen eher geringen Anteil zur Gesamtmenge des heimischen Wildfleisches bei: 26.951 Tonnen Wildbret aus Deutschland sind im Jagdjahr 2023/24 in den Verkauf gegangen - rund 8 Prozent mehr als in der Vorsaison, wie der Deutsche Jagdverband mitteilt.
Zwar gibt es in Nordrhein-Westfalen mehr Jägerinnen und Jäger als in anderen Bundesländern - über 100.000 Menschen haben einen Jagdschein. Die Fläche sei aber auch besonders dicht besiedelt, weshalb das Wildaufkommen geringer sei, erklärte ein DJV-Sprecher.
Wildfleisch direkt vom Jäger meist günstiger
Den Hochrechnungen des Verbandes zufolge haben Jäger deutschlandweit mit dem unverarbeiteten Fleisch etwas mehr als 190 Millionen Euro erwirtschaftet. Zu welchem Preis welches Stück Fleisch schließlich auf dem Teller und in den Kühltruhen der Verbraucher lande, sei je nach Region und Bezugsquelle jedoch sehr unterschiedlich, sagte ein Sprecher.
«Das hängt immer von der regionalen Verfügbarkeit ab. Angebot und Nachfrage bestimmen auch hier den Preis», betonte er. Direkt beim Erzeuger zu kaufen, sei bei Wildfleisch aber meist günstiger: «Einen Rehrücken mit Knochen kriege ich beim Jäger ab 25 Euro das Kilo. Im Feinkostenladen müssen Sie teilweise das vier- bis fünffache bezahlen», so die Einschätzung des DJV-Sprechers.