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Reitlehrer wegen sexuellen Missbrauchs zu Haft verurteilt

Ein Reitlehrer hat nach Überzeugung des Landgerichts in Bonn eine 15-Jährige missbraucht und für Arbeiten ausgebeutet. Sein Urteil begründet das Gericht auch mit dem Opferschutz.

Reitlehrer muss wegen sexuellen Missbrauchs in Haft Oliver Berg/dpa

Bonn (dpa/lnw) - Das Bonner Landgericht hat einen Reitlehrer wegen sexuellen Missbrauchs und Beleidigung einer 15-Jährigen zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Der Angeklagte, der seit vielen Jahren einen Reiterhof betrieben habe, habe die Vernarrtheit der Jugendlichen zwei Jahre lang «schamlos ausgenutzt», hieß es im Urteil. Die Härte der Strafe kam für manche Beobachter überraschend - Staatsanwaltschaft und Nebenklage hatten eine Bewährungsstrafe gefordert. Das kam für das Gericht aber nach eigenen Angaben nicht infrage. «Unsere Aufgabe als Jugendklammer ist es, die Opfer zu schützen», erklärte der Vorsitzende Richter.

Immer wieder habe der Mann dem Mädchen gedroht, es vom Hof zu werfen, wenn sie nicht mache, was er wolle, hieß es zur Begründung. Nicht nur sexuell habe er die Schülerin benutzt, sondern auch für Arbeiten auf dem Pferdehof ausgebeutet. Als der Angeklagte selbst nach einem Unfall ausfiel, versorgte die Jugendliche neben der Schule sechs Pferde, zudem übernahm sie auch sämtliche Stall- und Hofarbeiten. Wenn sie sich mal mit Freunden habe treffen wollen, habe der Reitlehrer das nicht zugelassen und mit Rausschmiss gedroht. Er habe «mit der Angst des Mädchens, ihr Refugium zu verlieren, niederträchtig gespielt», hieß es im Urteil.

Die 15-Jährige hatte den Mann angezeigt. Vor allem, so hatte sie es als Zeugin gesagt, um weitere Mädchen zu schützen.

© dpa-infocom, dpa:240726-930-185512/1