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Warnstreiks werden nun auch im Nahverkehr spürbar

Nach ersten Nadelstichen weitet Verdi ab Donnerstag die Warnstreiks im öffentlichen Dienst aus: Mancherorts bleiben Kitas und Schwimmbäder dicht, andernorts fahren keine Busse und Bahnen.

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Warnstreiks im kommunalen Nahverkehr - Köln Oliver Berg/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) - Verdi will die Warnstreiks in Behörden, städtischen Kitas und dem kommunalen Nahverkehr am Donnerstag spürbar verstärken. So ist dann vor allem am linken Niederrhein sowie in und um Aachen mit Einschränkungen zu rechnen. 

Bei Stadtverwaltungen, Sparkassen und bei der städtischen Kinderbetreuung können Bürgerinnen und Bürger mancherorts vor verschlossenen Türen stehen, kündigte Verdi an. Die Dienstleistungengewerkschaft hat landesweit Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im Tarifkonflikt mit den Arbeitgebern des Bundes und der Kommunen zu den Streikmaßnahmen aufgerufen.

In Köln und Bonn sollen dann am Freitag die meisten Busse und Bahnen in den Depots bleiben. 

Streikmaßnahmen in Aachen und Umland 

Für Donnerstag zeichnet sich in und um Aachen ein Schwerpunkt ab: In der Städteregion sowie den umliegenden Kreisen Heinsberg, Düren und Rhein-Erft schließen sich laut Verdi weite Teile des öffentlichen Dienstes dem Aufruf an. 1500 Streikende werden zu einer Kundgebung erwartet. 

«Wir empfehlen, aufschiebbare Amtsgänge zu verschieben», hieß es bei Verdi für die Region. Auch viele Busse des dortigen Nahverkehrsunternehmens ASEAG bleiben am Donnerstag in den Depots. An Kitas und Schulen des Offenen Ganztags (OGS) könne keine Betreuung garantiert werden, teilte die Stadt mit. 

In mehreren Städten im Ruhrgebiet und am linken Niederrhein werden ebenfalls am Donnerstag Beschäftigte des öffentlichen Dienstes zu Streikaktionen aufgerufen. In Bochum bleiben deshalb beispielsweise Schwimmbäder sowie das Kunstmuseum geschlossen. In Ratingen sei mit geschlossenen Kitas und nicht geleerten Mülltonnen zu rechnen, teilte Verdi exemplarisch mit. 

Am Freitag Einschränkungen für viele Pendler im Rheinland

Am Freitag werden die Arbeitsniederlegungen dann insbesondere für Pendler im Rheinland spürbar sein: Bestreikt werden die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die Stadtwerke Bonn Bus und Bahn sowie die Rhein-Sieg-Verkehrsgesellschaft (RSVG) und die Niederrheinischen Verkehrsbetriebe (NIAG). 

Landesweite Streikaktionen sind am Freitag nach Auskunft von Verdi NRW nicht geplant. Es könnte allerdings punktuell noch zu weiteren Warnstreiks im öffentlichen Nahverkehr kommen, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur.

Was Verdi fordert 

Mit den Streikaktionen wollen die Beschäftigten den Druck vor der zweiten Verhandlungsrunde mit den Arbeitgebern erhöhen. Verdi fordert ein Entgeltplus von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr im Monat, und drei zusätzliche freie Tage, um der hohen Arbeitsbelastung Rechnung zu tragen. Eine erste Verhandlungsrunde in Potsdam war am 24. Januar ergebnislos verlaufen, Vertreter von Bund und Kommunen verwiesen auf die schwierige Haushaltslage.

In den vergangenen Tagen hatten die Beschäftigten mit punktuellen Streiks etwa beim Schleusenpersonal an wichtigen Schifffahrtsverbindungen im Ruhrgebiet und Münsterland erste Nadelstiche gesetzt. In der Ruhrgebietsstadt Gladbeck hatten mehrere hundert Streikende aus der Stadtverwaltung, der örtlichen Sparkasse und dem Betriebshof die Arbeit niedergelegt und sich an einer Kundgebung beteiligt.

© dpa-infocom, dpa:250205-930-366151/1