Wüst-Reise in die USA kostete 327.000 Euro
Die Mitglieder der Landesregierung sind im vergangenen Jahr oft ins Ausland gereist. Jetzt gibt es eine Aufstellung der Kosten. Einen Trip moniert die Opposition besonders.
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![Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Wüst in den USA](/media/cache/3/version/108902/4oci5djxsp-v7-ax-s2048-v1.jpeg/b40a62416cbf06b5cdf47494cdd445ba.jpg)
Düsseldorf (dpa/lnw) - Auslandsreisen der Landesregierung haben im vergangenen Jahr rund 868.000 Euro gekostet. Wie aus der noch unveröffentlichten Antwort des Finanzministeriums auf eine Kleine Anfrage der SPD im Landtag hervorgeht, schlug alleine die Reise einer Delegation um Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) in die USA mit 327.130 Euro zu Buche.
In dem Papier des Ministeriums, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, sind 43 Posten aus dem Jahr 2024 aufgezählt, darunter fünf Reisen von Wüst. Außer in die USA reiste er demnach nach Portugal (18.136 Euro), zweimal nach Frankreich (insgesamt rund 37.000 Euro) und nach London (19.827 Euro).
Am höchsten waren - nach der Wüst-Reise in die USA - die Kosten für Delegationsreisen um Kulturministerin Ina Brandes (CDU) in die USA mit knapp 101.000 Euro und Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) nach Japan für rund 62.300 Euro.
Ministerium: Auch Hannelore Kraft machte Reisen
Das Finanzministerium betont in dem Papier, das Auslandsreisen seit Jahrzehnten und über «parteipolitische Grenzen hinweg» bei Landesregierungen üblich seien. So sei etwa Hannelore Kraft (SPD) als Ministerpräsidentin nach Kanada, in die USA, Südamerika und China geflogen.
Der SPD-Haushaltsexperte Christian Dahm kritisierte dennoch die aktuelle Praxis: «Während Reisen für immer mehr Menschen zum Luxus wird, macht Schwarz-Grün Luxusreisen auf Steuerzahlerkosten.» Dahm nahm vor allem die USA-Reise aufs Korn, die er eine «Foto-Safari von Ministerpräsident Wüst nach Hollywood» nannte.
Wüst hatte sich zum Auftakt seiner mehrtägigen USA-Reise im April bei einem Themenabend in Hollywood unter anderem mit Schauspielerin Veronica Ferres fotografieren lassen. Der Ministerpräsident hatte danach noch zahlreiche Firmen wie Microsoft besucht und dort für NRW geworben.