Wichtiger Kurswechsel der CDU vor der Kommunalwahl: Umbau des Kirchenplatzes in Aldekerk wird gestoppt. Bürgermeister spricht von Vertrauensbruch.
In der letzten Ratssitzung in Kerken vor der Kommunalwahl kam es zu einem unerwarteten Wendepunkt: Die CDU hat beschlossen, die geplanten Umbauarbeiten des Kirchenumfeldes in Aldekerk zu stoppen. Dies geschah nach jahrelanger Planung, die mit einem finanziellen Rahmen von rund 650.000 Euro veranschlagt war.
Ulrich Neffe, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der CDU, erklärte: „Lieber ein Ende ohne Schrecken als ein Schrecken ohne Ende: Wir wollen das Projekt komplett stoppen.“ Diese Ankündigung sorgte für große Überraschung und Unverständnis unter den anderen Fraktionen. Bürgermeister Dirk Möcking äußerte sich enttäuscht und bezeichnete die Entscheidung als „absoluten Vertrauensbruch“ gegenüber der Kirchengemeinde und den Bürgerinnen und Bürgern von Aldekerk.
Nach dem plötzlichen Sinneswandel der CDU herrschte ein Gemisch aus Erstaunen und Unverständnis. Möcking wies darauf hin, dass die Kommunalwahl zeigen werde, wie die Bürgerinnen und Bürger auf diesen Beschluss reagieren würden. Anne-Kathrin Borchert, ebenfalls von der CDU, kritisierte die Dimension des Projektes und hinterfragte den Einsatz von Steuermitteln für die Kirche, die eine Feuerstelle und eine Terrasse vorgesehen hatte.
Trotz des Stopp des ursprünglichen Projektes sind innerhalb der CDU Überlegungen für eine abgespeckte Version der Modernisierung vorhanden. Manche Fraktionsmitglieder ziehen in Betracht, stattdessen ein Grundstück an der Gartenstraße zu erwerben, um dort Parkplätze oder einen neuen Spielplatz zu schaffen.
Die Abstimmung über den Umbau fand auf Initiative des Bürgermeisters geheim statt, da es sich aus seiner Sicht um eine Gewissensentscheidung handelte. Das Ergebnis war eindeutig: Sechs Ja-Stimmen, vier Enthaltungen und 13 Nein-Stimmen führten zum Aus des Projekts. Durch diesen Beschluss wird auch die eventuell vorhandene Förderung des Landes verpasst, da der Antrag bis Ende September hätte gestellt werden müssen.
Die Entscheidung sorgte für unmut unter den Fraktionen, die das Projekt stets unterstützt hatten. Insbesondere die Grünen und die BVK empfanden das Vorgehen der CDU als unglücklich. Grünen-Chef André Beckmann äußerte, dass mit dem Abbruch der Pläne ein schlechtes Signal gesendet werde. Patricia Gerlings-Hellmanns von der BVK fühlte sich überrumpelt und hob hervor, dass ein gemeinsamer Kompromiss mit der Kirche erzielt wurde.
Die Diskussion um den Kirchenplatz in Aldekerk bleibt daher weiterhin angespannt. In der Folge müssen die Bürgerinnen und Bürger sich nun auf eine möglicherweise eingeschränkte Modernisierung oder alternative Projekte einstellen.
Quelle: Rheinische Post
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