Bundesverteidigungsminister Pistorius denkt über Wehrpflicht nach. Ein Vater aus Burscheid äußert seine Sorgen um seine Söhne.
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) erwägt die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland, um die Truppe zu verstärken. Aktuell beträgt die Anzahl der Soldatinnen und Soldaten circa 180.000, doch Pistorius hält dies für unzureichend. Vorschläge reichen von finanziellen Anreizen, etwa rund 2.000 Euro netto monatlich für neue Soldaten, bis hin zur Verpflichtung zur Dienstleistung, abhängig von der Bedrohungslage.
Georgios Kacsikas, ein Vater aus Burscheid, äußert Bedenken über diese Pläne und die potenziellen Auswirkungen auf seine beiden Söhne, Jan und Felix, die beide 15 Jahre alt sind. Er stellt fest: „Die zwei Kinder, die wir auf die Welt gebracht haben, sollen die Welt erkunden, die sollen sich entwickeln.“ Kacsikas zeigt Verständnis für die Notwendigkeit der Verteidigung, ist jedoch maximal beunruhigt über die Aussicht, dass seine Söhne möglicherweise zum Militär gehen müssen.
Kacsikas plädiert für Alternativen zur Wehrpflicht und spricht sich dafür aus, dass junge Menschen stattdessen einen Ersatzdienst im Sanitäts- oder Hilfebereich leisten sollten, anstatt militärische Einsätze mit Waffen zu übernehmen.
Geplant ist eine Verweildauer von sechs Monaten im Wehrdienst, mit dem Ziel, jährlich 30.000 Freiwillige für die Bundeswehr zu gewinnen. Dennoch zeigen sich große Herausforderungen, da viele Kasernen in Nordrhein-Westfalen als marode gelten; laut Landesregierung müssen 147 davon renoviert werden. Ein weiteres Problem ist die Unterbringung der Freiwilligen, die bislang unklar bleibt.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass nur 18 Prozent der 14- bis 29-Jährigen in Deutschland eine Pflicht zum Wehrdienst unterstützen. Besonders alarmierend ist, dass unter den betroffenen 14- bis 18-Jährigen nur 14 Prozent für eine Wehrpflicht sind. Dennoch erkennen viele die Notwendigkeit zur Verteidigung und würden sich vielleicht unter Druck für einen Wehrdienst entscheiden.
Die Ergebnisse einer Studie aus dem Mai 2025, die von Simon Schnetzer, Sozialwissenschaftler an der Hertie School of Governance, herausgegeben wurde, zeigen, dass eine große Mehrheit der Jugendlichen der Wehrpflicht skeptisch gegenübersteht. Dies könnte die Bemühungen der Bundesregierung, neue Freiwillige zu mobilisieren, erheblich erschweren.
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