Ein Brandanschlag auf eine umstrittene Platane in Köln Müngersdorf sorgt für Aufregung und Ermittlungen der Polizei.
In Köln Müngersdorf ermittelt die Polizei nach einem Brandanschlag auf eine Platane am historischen Bahnhof Belvedere. Der Vorfall ereignete sich am Freitagnachmittag. Über mehrere Meter hinweg ist die Rinde des Baumes verkohlt, während der Holzverschlag, der den Stamm schützen sollte, vollständig verbrannt ist. Es blieben lediglich verbrannte Bretter auf dem Boden zurück.
Der Baum steht seit vielen Jahren im Zentrum eines erbitterten Streits. Die Fällung der Platane ist umstritten, da sie so nah am alten Bahnhofsgebäude steht, dass Experten Bedenken äußern, dass herunterfallende Äste und dicke Wurzeln das Baudenkmal gefährden können. Der Bahnhof Belvedere gilt als eines der ältesten noch erhaltenen Bauwerke seiner Art in der Region.
Ob die Platane durch den Brandanschlag irreparabel beschädigt wurde, ist bislang unklar. Ein Gutachten soll in den kommenden Tagen Klarheit bringen. Ein negatives Ergebnis könnte bedeuten, dass der Baum nicht mehr zu retten ist, was die laufenden Verfahren zur Fällung obsolet machen könnte.
Der Streit um die Platane ist bereits intensiver geworden. Die Stadt Köln hat betont, dass der Bahnhof erhalten bleiben muss, weshalb die Fällung der Platane notwendig sei. Ein Gericht entschied jedoch erst vor wenigen Tagen in einem Eilverfahren, dass der Baum vorerst nicht gefällt werden darf, und verwies auf das „naturschutzrechtliche Interesse“ am Erhalt der Platane. Das Gericht hatte damit dem natürlichen Schutz Vorrang eingeräumt.
Holger Stich, Vorsitzender des BUND NRW, zeigt sich entsetzt über den Brandanschlag und sieht ihn als kriminellen Akt. Er kritisiert zudem, dass das Gelände nicht mit Kameras überwacht wurde und fordert von der Stadt Köln, dies zu ändern. In der Vergangenheit kam es bereits zu weiteren Angriffen auf die fast 200 Jahre alte Platane, einschließlich Versuchen, sie mit einer Säge zu beschädigen.
Der Förderverein Bahnhof Belvedere, der sich für den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes einsetzt, äußerte sich ebenfalls und verurteilte die Tat als kontraproduktiv für die Diskussion über den Baum. Der Ausgang der Ermittlungen könnte weitreichende Konsequenzen für die Zukunft der Platane haben.
Die Hauptursache des anhaltenden Streits liegt in der Abwägung zwischen Naturschutz und Denkmalschutz, die nun durch den Brandanschlag eine neue Wendung nehmen könnte.
Quelle: WDR
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