Foto wurde mit
KI generiert
Eskalationen im Jugendfußball: Ursachen und Lösungsvorschläge

Übermotivierte Eltern und Trainer sorgen im Jugendfußball immer wieder für eskalierende Situationen. Wie lässt sich das verhindern?

Eskalationen im Jugendfußball

Im Jugendfußball kommt es immer wieder zu Eskalationen während der Spiele. Ein jüngstes Beispiel erreignete sich bei einem F-Jugend-Spiel in Siegen, als Trainer und Eltern in einen Streit gerieten und das Spiel abgebrochen werden musste. Solche Vorfälle sind keine Seltenheit und werfen die Frage auf, wie man diese Situationen verhindern kann.

Aktuelle Zahlen und Trends

In der Saison 2023/24 berichtete der Deutsche Fußball-Bund (DFB) von 909 abgebrochenen Spielen aufgrund von Gewalt und Diskriminierung, darunter 76 Spiele von E-, F- und G-Junioren. Trotz eines leichten Rückgangs im Vergleich zur Vorsaison zeigt dies, dass das Problem weiterhin besteht und dringend gehandelt werden muss.

Der Experte äußert sich

Sebastian Schwab, Fußballdozent an der Deutschen Sporthochschule in Köln, stellt fest, dass oft die Eltern die Auslöser für solche Eskalationen sind. Kleinste Konflikte, beispielsweise um den Ball im Aus, können schnell hochkochen. Auch Fehlentscheidungen des Schiedsrichters sind häufige Gründe für verbale Angriffe gegen die Unparteiischen oder gegnerische Eltern.

Verhalten der Eltern

Schwab betont, dass es in der Regel Männer sind, die in solche Streitigkeiten verwickelt sind, und spricht von einem problematischen „Überengagement“. Grundsätzlich ist elterliches Interesse am Sport der Kinder positiv, allerdings sollten klare Grenzen gesetzt werden. Eltern sollten ihre Kinder unterstützen, ohne in das Geschehen auf dem Platz einzugreifen.

Präventionsmaßnahmen

Um Eskalationen zu verhindern, ist Präventionsarbeit notwendig. Dazu zählt die Aufklärung der Zuschauer über Verhaltensregeln sowie die Organisation von Informationsveranstaltungen für Eltern. Auch die Einführung von Hinweisschildern auf Sportplätzen, die den Fokus auf den Spaß der Kinder lenken, könnte hilfreich sein.

Sanktionen und deren Wirkung

Das Kreissportgericht Siegen-Wittgenstein wurde aktiv und schloss Eltern von zukünftigen Spielen aus, um für bessere Verhaltensweisen zu sorgen. Schwab bezeichnet diese Sanktionen als notwendig, um zu zeigen, dass unangebrachtes Verhalten Konsequenzen hat. Jedoch bleibt abzuwarten, ob solche Maßnahmen tatsächlich zu einem Umdenken führen.

Fazit

Die Situation im Jugendfußball ist angespannt, doch die Hoffnung auf Besserung bleibt. Ein gemeinsames Vorgehen von Trainern, Eltern und Verbänden könnte dazu beitragen, den Kindern ein unbeschwertes Spielerlebnis zu ermöglichen und Konflikte zu minimieren.

    Apps

    Wetter (Köln)

    weather icon 27°C
    Klarer Himmel
    © 2025 Antenne NRW GmbH

    Kontaktformular

    Wir schätzen Ihren Beitrag! Wenn Sie Fragen haben, uns Feedback geben oder einfach nur Hallo sagen möchten, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns über das unten angegebenen Kontaktformular zu kontaktieren.