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Femizide in NRW: Gewalt gegen Frauen nimmt alarmierende Ausmaße an

Eine LKA-Studie zeigt: Fast jedes dritte Tötungsdelikt an Frauen in NRW ist ein Femizid. Die Landespolitik sieht Handlungsbedarf.

Femizide in Nordrhein-Westfalen: Ein besorgniserregendes Phänomen

Eine aktuelle Studie des Landeskriminalamts (LKA) Nordrhein-Westfalen (NRW) zeigt, dass fast jedes dritte Tötungsdelikt an Frauen als Femizid einzustufen ist. Bei den Femiziden handelt es sich um Tötungen von Frauen aufgrund ihres Geschlechts, ein Phänomen, das als alarmierend angesehen wird.

Im Zeitraum von 2014 bis 2023 wurden insgesamt 1.666 versuchte und vollendete Tötungsdelikte an Frauen verzeichnet. Davon wurden 522 Fälle als Femizid eingestuft, was bedeutet, dass 235 Frauen ihr Leben verloren haben. Innenminister Herbert Reul (CDU) bezeichnet die Tötungen als „eine Tragödie“ und hebt hervor, dass Frauen oft aus dem nahen persönlichen Umfeld, meist von aktuellen oder ehemaligen Partnern, getötet werden.

Beziehungstaten und tief verwurzelte Gewalt

Der Innenminister erläutert, dass 87 Prozent der Fälle Beziehungstaten sind, die häufig das Resultat von jahrelanger Gewalt und einem negatives Frauenbild sind. Einige Täter hätten zudem eine traditionelle Vorstellung von Geschlechterrollen, was in kulturell bestimmten Kontexten verstärkt auftritt. Dies zeigt sich auch in der Tatsache, dass 26 Prozent der Tatverdächtigen keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen.

Gesetzesinitiativen und fehlende Schutzplätze

Die Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne) spricht von einem „gesamtgesellschaftlichen Problem“ und fordert eine frühzeitige, gleichstellungsorientierte Erziehung von Kindern sowie den besseren Zugang zu Hilfsangeboten für Frauen. Ein zentrales Element in der politischen Diskussion ist das Anfang des Jahres beschlossene Gewalthilfegesetz, das ab 2032 einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe vorsieht.

Dennoch wird die Situation in NRW kritisch gesehen, insbesondere der Mangel an Frauenhausplätzen. Marcel Hafke von der NRW-FDP fordert dringend mehr und bessere Zugänge zu Schutzangeboten und eine verbesserte Vernetzung zwischen Polizei, Justiz und Sozialdiensten.

Die Aufarbeitung der Femizide in NRW verdeutlicht, dass langfristige Prävention und ein tiefgreifendes Umdenken in der Gesellschaft notwendig sind, um einer weiteren Eskalation der Gewalt gegen Frauen entgegenzuwirken.

Quelle: WDR

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