Einigung zwischen Ford und IG Metall sorgt für Kündigungsschutz und Abfindungen in Köln. Herausforderungen bleiben jedoch bestehen.
Der Konflikt um umfangreiche Stellenkürzungen beim Autobauer Ford in Köln scheint entschärft, nachdem das Management und die IG Metall einen Kompromiss erzielt haben. Angesichts des geplanten Abbaus von 2.900 Arbeitsplätzen bis Ende 2027 wurde eine Einigung auf Abfindungen, Altersteilzeit und einen finanziellen Schutzschirm für Rentner getroffen.
In den Kölner Ford-Werken sind derzeit rund 11.500 Beschäftigte tätig. Die neuen Regelungen wurden in Betriebsversammlungen vorgestellt, bei denen Tausende Mitarbeiter anwesend waren. Diese Vereinbarung sieht unter anderem vor, dass Rentner im Falle einer theoretisch möglichen Insolvenz der deutschen Tochtergesellschaft finanzielle Unterstützung vom US-Mutterkonzern erhalten, was zuvor nicht gewährleistet war.
Vorangegangen waren monatelange Auseinandersetzungen zwischen der Gewerkschaft und dem Unternehmen, die im Mai 2025 zu einem eintägigen Streik in den Kölner Werken führten. Dieser zeigte die Intensität der Sorgen der Mitarbeiter.
Eine wichtige Veränderung in der neuen Vereinbarung ist die Lockerung der bisherigen Garantie gegen betriebsbedingte Kündigungen, die bis 2032 galt. Diese wurde durch die Gewerkschaft in den Verhandlungen relativiert, da im Falle einer Insolvenz die Garantie entwertet wäre. Jetzt wird trotz der Einigung betriebsbedingte Kündigungen möglich sein, wenn keine sozialverträglichen Lösungen gefunden werden können.
Ford Deutschland steht unter erheblichem Druck. Der Hersteller hat die Produktion von Verbrennerfahrzeugen eingestellt, und der letzte Kleinwagen, der Ford Fiesta, lief 2023 vom Band. Die Umstellung auf Elektrofahrzeuge wird aktuell durch hohe Investitionen von knapp zwei Milliarden Euro an dem Standort unterstützt, die jedoch noch nicht den erhofften Erfolg gebracht haben.
Die Vereinbarung muss nun von den Mitgliedern der IG Metall in einer Urabstimmung abgesegnet werden. David Lüdtke, IG-Metall-Sprecher bei Ford Köln, äußerte sich zuversichtlich und betonte, dass die Vereinbarung ein wichtiges Sicherheitsnetz für die Beschäftigten darstellt. Betriebsrat Benjamin Gruschka hob hervor, dass die Abfindungen überdurchschnittlich großzügig seien im Vergleich zur jeweiligen Branche.
Insgesamt stellt die Einigung einen entscheidenden Schritt dar, um Ford in der schwierigen europäischen Marktsituation neu aufzustellen und die Profitabilität im Geschäft mit Nutzfahrzeugen sowie im Pkw-Segment zu verbessern.
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