Die Glasflügelzikade bedroht die Ernte von Kartoffeln und Zuckerrüben in NRW. Ein Monitoring zur Situation wurde gestartet.

Bedrohung für die Landwirtschaft

Die Landwirtschaft in Nordrhein-Westfalen sieht sich einer wachsenden Bedrohung durch die Glasflügelzikade ausgesetzt. Dieses kleine Insekt kann Krankheitserreger übertragen, die sowohl Kartoffeln als auch Zuckerrüben gefährden. Landwirte warnen vor möglichen Ernteausfällen, die bei befallenen Kartoffelpflanzen mehr als 50 Prozent betragen könnten.

Monitoring der Zikade

Um die Situation zu überwachen, wurde ein flächendeckendes Monitoring initiiert. An über 100 Standorten in NRW sind Leimtafeln aufgestellt worden, an denen die Insekten gefangen werden. Aktuell gibt es erste Nachweise im südlichen Rheinland, jedoch wird bisher kein großflächiger Befall festgestellt.

Die Gefahren für die Ernte

Die entscheidende Gefahr geht nicht nur von der Zikade selbst aus, sondern auch von dem Erregerkomplex SBR/Stolbur, der durch die Zikade übertragen wird. Eine Infektion kann die Zuckergehalte der Rüben verringern und gleichzeitig die Ernte- sowie Lagerfähigkeit negativ beeinflussen. Dies könnte langfristig zu einem Rückgang des Anbaus von Zuckerrüben in der Region führen und die Wettbewerbsfähigkeit der Zuckerfabriken beeinträchtigen.

Aktuelle Lage und Ausblick

Obwohl die Lage momentan als entspannt wahrgenommen wird, wird davor gewarnt, dass sich die Situation schnell ändern kann. Ein exponentieller Anstieg des Zikadenbefalls in den kommenden Jahren könnte die Erntesaison stark belasten. Aktuell sind verschiedenen Pflanzenschutzmittel für die Anwendung im Kartoffel- und Zuckerrübenanbau vorübergehend zugelassen, allerdings nur auf Grundlage amtlicher Warndienstaufrufe.

Landwirte und Agrarwissenschaftler beobachten die Ausbreitung der Glasflügelzikade daher weiterhin genau, um rechtzeitig geeignete Maßnahmen zur Schadensbegrenzung ergreifen zu können.