Einsatzkräfte verteidigen ihr Vorgehen nach heftigen Vorwürfen von Demo-Teilnehmern in Köln.
Nach der Anti-Kriegs-Demo am Samstag, den 30. August 2025, in Köln hat die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ihr Vorgehen gegen die Demonstranten verteidigt. Der GdP-Landesvorsitzende Patrick Schlüter äußerte sein Unverständnis über die Vorwürfe und bekräftigte, dass die Auflösung der Versammlung nach wiederholten Angriffen auf die Einsatzkräfte angemessen sei.
Die Demonstration, organisiert vom Bündnis „Rheinmetall entwaffnen“, zog nach Angaben der Polizei zeitweise rund 3000 Teilnehmer an. Die Veranstaltung startete mit einer Verzögerung, da einige Teilnehmer gegen das Versammlungsrecht verstoßen hatten, indem sie sich vermummten. Während des Aufzugs berichteten die Einsatzkräfte von Angriffen durch eine Gruppe von Demonstranten, was zu einem Polizeieinsatz führte, bei dem Teilnehmende eingekesselt wurden.
Demonstranten berichteten hingegen von übermäßiger Polizeigewalt. Eine 28-jährige Studentin, die anonym bleiben möchte, schilderte, dass die Einsatzkräfte gewaltsam in die Reihen der Demonstranten vorgedrungen seien. Sie berichtete von Sichtungen blutender Gesichter und zugeschwollener Augen und bezeichnete die Gewalt als „absurde Brutalität“. Ihr zufolge sei auch einem Teilnehmer das Jochbein gebrochen worden, und viele hätten verletzt und mit sichtbaren Verletzungen zu kämpfen gehabt.
Die Polizei wies diese Vorwürfe zurück und betonte, dass medizinische Hilfe nach Bedarf bereitgestellt wurde. Nach Angaben des Bündnisses „Rheinmetall entwaffnen“ seien durch das Vorgehen der Polizei mindestens 100 Personen verletzt worden, und für 13 Personen sei Rettungsdienst angefordert worden.
Als politische Beobachterin war auch die Linken-Bundestagsabgeordnete Lisa Schubert vor Ort. Sie berichtete von eigenen Erfahrungen aggressiver Polizeimethoden und forderte eine unabhängige Untersuchung. Als Reaktion auf ihre Vorwürfe kündigte die Kölner Polizei an, Strafanzeige gegen sich selbst zu erstatten, um eine umfassende Untersuchung einzuleiten.
Diese Vorfälle werfen ernste Fragen zur Verhältnismäßigkeit des Einsatzes auf und haben in der Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt. Die Gewerkschaft der Polizei erwartet, dass sich die Anschuldigungen im Rahmen der laufenden Ermittlungen klären werden.
Quelle: WDR, dpa und Rheinische Post
Wir informieren dich regelmäßig über aktuelle Nachrichten, Staus und wichtigen Themen - ohne Dich zu nerven!
Wir schätzen Ihren Beitrag! Wenn Sie Fragen haben, uns Feedback geben oder einfach nur Hallo sagen möchten, steht Ihnen unser Team gerne zur Verfügung. Bitte zögern Sie nicht, uns über das unten angegebenen Kontaktformular zu kontaktieren.