In NRW müssen Frauen, die eine Abtreibung in Erwägung ziehen, teilweise weite Wege zurücklegen. Kliniken und Praxen sind ungleich verteilt.
Frauen in Nordrhein-Westfalen (NRW), die einen Schwangerschaftsabbruch in Betracht ziehen, stehen vor unterschiedlichen Herausforderungen, abhängig davon, ob sie in städtischen oder ländlichen Regionen leben. Dies zeigt sich besonders am Beispiel des Klinikums Lippstadt, das keinen Schwangerschaftsabbruch mehr durchführen darf, nachdem es mit einer anderen Klinik fusionierte.
Gesetzlich gesehen ist ein Schwangerschaftsabbruch in Deutschland bis zur 12. Schwangerschaftswoche straffrei, sofern zuvor eine staatlich anerkannte Beratung in Anspruch genommen wurde. Trotz dieser Regelung gab es 2024 in NRW 23.445 registrierte Schwangerschaftsabbrüche – der höchste Wert seit 2008. Während in Großstädten wie Köln und Düsseldorf mehrere Praxen Abbrüche anbieten, fehlt es in ländlichen Gebieten oft an entsprechenden Einrichtungen.
Besonders für Frauen, die ihre Schwangerschaft erst spät bemerken, sind die langen Anfahrtswege zu Kliniken und Praxen eine erhebliche Hürde. Die Verteilung der medizinischen Versorgung ist ungleich, was dazu führt, dass viele Frauen weite Wege in Kauf nehmen müssen, um die notwendigen Behandlungen zu erhalten. Beratungsstellen wie Pro Familia können daher wertvolle Unterstützung bieten, um aktuelle Informationen über Angebote in der Region bereitzustellen.
Von den Frauen, die sich 2024 in NRW für eine Abtreibung entschieden, hatten 54,8 Prozent bereits Kinder. Die meisten Eingriffe fanden vor der 9. Schwangerschaftswoche statt, wobei ambulante Abbrüche die Regel sind.
Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch in Anspruch nehmen möchten, haben Zugang zu vertraulichen Beratungen über Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen. Zusätzliche Unterstützung bietet das Hilfetelefon Schwangere in Not unter der Nummer 0800 / 40 40 020. Das Thema bleibt also komplex und erfordert nicht nur rechtliche, sondern auch emotionale Unterstützung.
Die Herausforderungen im Zugang zu medizinischen Leistungen in NRW bestätigen einige Bedenken über die zukünftige Entwicklung der Gesundheitsversorgung, vor allem durch mögliche Fusionen von Kliniken.
Quelle: WDR, dpa und Landesbetrieb IT.NRW
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