NRW-Städte setzen auf Maßnahmen gegen Hitze. Kühle Orte und Hitzeaktionspläne im Fokus.
In Nordrhein-Westfalen haben viele Städte Maßnahmen ergriffen, um den Bürgerinnen und Bürgern während extremer Hitze Erleichterungen zu bieten. Dies ist besonders wichtig, da der Deutsche Wetterdienst vor starker bis extremer Wärmebelastung warnt, mit Temperaturen von bis zu 36 Grad.
Städte wie Bielefeld, Düsseldorf und Dortmund haben bereits spezielle „kühle Orte“ eingerichtet, an denen die Menschen sich abkühlen können. In Bielefeld sprudeln aktuell fünf Trinkwasserbrunnen, während Düsseldorf 25 und Dortmund sogar 33 Brunnen anbietet. Diese Brunnen ermöglichen es Fußgängern und Radfahrern, ihre Wasserflaschen zu befüllen und sich zu erfrischen.
In Düsseldorf wird zudem ein Wasser-Vernebler getestet, der die Umgebungsluft um einen Radius von rund fünf Metern herunterkühlen soll. Auch in Köln wurde eine mobile Sprühanlage zur Kühlung der Luft installiert. Einige Städte stellen zudem Online-Karten zur Verfügung, die über kühle Orte wie klimatisierte Museen, Parks und Wasserspielplätze informieren. Bürger haben die Möglichkeit, Vorschläge für solche Orte einzureichen, wie beispielsweise in Hagen.
Trotz der Vielzahl an Einzelmaßnahmen haben bislang nur 17 Städte in Nordrhein-Westfalen umfassende Hitzeaktionspläne entwickelt. Zu den Städten mit solchen Plänen zählen unter anderem Bielefeld, Köln, Bergisch Gladbach und Wuppertal. Derzeit ist dies nur ein geringer Anteil der rund 400 Kommunen in NRW.
Diese Hitzeaktionspläne sollen den Städten helfen, besser auf Hitzewellen vorberietet zu sein. Ein zentrales Ziel ist es, die sogenannten Wärmeinseln zu entschärfen, also Bereiche, in denen sich die Hitze besonders staut. Dies betrifft insbesondere dicht bebaute Siedlungen.
Professorin Lamia Messari-Becker vom Karlsruher Institut für Technologie empfiehlt ein dreistufiges System zur Anpassung an Hitzewellen. Die erste Ebene umfasst Sofortmaßnahmen wie Brunnen und Hitze-Warnsysteme. Auf der zweiten Ebene sollten Städte versuchen, mehr Grünflächen zu schaffen, um eine weitere Versiegelung öffentlicher Flächen zu vermeiden. Die dritte Ebene beträgt den Schutz kritischer Infrastrukturen, wie Krankenhäuser und Schulen, um deren Betrieb auch bei extremer Hitze sicherzustellen.
Die Wissenschaftlerin fordert zudem eine Reform des Bund-Länder-Finanzausgleichs, um Städte bei der Umsetzung von Hitzeschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen. „Der Klimawandel kennt keine Gemarkungsgrenzen“, erklärt Messari-Becker, deshalb sei eine gemeinschaftliche Lösung notwendig.
Für viele Kommunen in NRW bleibt jedoch noch viel zu tun, um sich und ihre Bürger effektiv vor der Hitze zu schützen.
Quelle: WDR, dpa
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