Kunsthistorikerin Dagmar Lutz führt durch die Streetart-Geschichte Kölns.
Die Führung „500 Jahre Streetart in Köln“ unter der Leitung von Kunsthistorikerin Dagmar Lutz bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, die bewegte Geschichte der Streetart und der Stadt selbst neu zu entdecken. In dieser Saison hat die Tour zehn Teilnehmern einen umfassenden Einblick in die Urban Art der Domstadt geboten.
Ein zentraler Punkt der Tour war das Reiterdenkmal von Friedrich Wilhelm III. am Heumarkt. Lutz erklärte, dass die Löcher im Denkmal Testamente der Geschichte sind, konkret Einschüsse aus dem Zweiten Weltkrieg. Ebenso wurden die Teilnehmer auf die Installation eines Reiters aus Styropor im Jahr 1985 hingewiesen, die als spektakuläre Kunstaktion von Herbert Labusga in einer geheimen Nachtaktion durchgeführt wurde.
Ein weiteres Augenmerk wurde auf die Steine von Gunter Demnig gerichtet, die an das Schicksal von Irma und Hermann Voos erinnern, die 1941 deportiert wurden. Solche Erinnerungen sind an mehreren Orten in Köln zu finden.
Ein Augenmerk der Gruppe galt auch den sogenannten Grinköpfen, steinernen Fratzen mit grotesken Gesichtszügen. Diese interessante Kunstform diente im Mittelalter als Flaschenzug, eine Erläuterung, die Lutz den Teilnehmern mitteilte, um die praktische Anwendung dieser Skulpturen zu verdeutlichen.
Die Führung beleuchtete auch die kleinen bunten Mosaike eines französischen Streetart-Künstlers namens „Invader“. Diese Miniaturkunstwerke sind weltweit bekannt und finden sich an besonders frequentierten Orten, um die Verbindung zwischen den Urbanen und Digitale deutlich zu machen.
Ein weiteres bedeutendes Denkmal, das thematisiert wurde, ist das „Rosa-Winkel-Mahnmal“, das 1994 eingeweiht wurde. Es gedenkt den Opfern von HIV und ist an einem ehemaligen Treffpunkt schwuler Männer platziert. Auch die geheimnisvolle skelettartige Figur unter der Hohenzollernbrücke, die plötzlich 1990 auftauchte, fand Erwähnung und regte die Teilnehmenden zum Nachdenken über den Balanceakt des Lebens an.
Abschließend beurteilten die Teilnehmenden die Tour sehr positiv. Die Führung bot nicht nur wertvolle Informationen über Streetart, sondern auch eine tiefere Verbindung zur Stadt und ihrer Geschichte.
Quelle: Rundschau Online
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