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Köln vor der OB-Wahl: Vorbereitungen auf Krisenszenarien im Fokus

Experte warnt vor den Schwachstellen Kölns bei Krisen und fordert eine bessere Sicherheitsplanung für die Stadt.

Köln vor der OB-Wahl: Vorbereitungen auf Krisenszenarien im Fokus

In der heißen Phase des Wahlkampfs zur Oberbürgermeisterwahl in Köln stellt sich die Frage nach der Krisenbewältigung in der Stadt. Während sich die Diskussionen um alltägliche Themen wie Verkehr, Wohnen und Sauberkeit drehen, gehört auch die Vorbereitung auf mögliche Krisenszenarien dazu.

Norbert Froitzheim, Mitbegründer und Vorsitzender des Sicherheitsforums Deutschland, warnt vor den gegenwärtigen Schwachstellen in Köln: „Köln wäre im Krisenfall eine Drehscheibe – doch Brücken und Schutzräume sind Schwachstellen“, erläutert er. Er betont, dass die Stadt während der letzten Jahrzehnte in relativem Wohlstand gelebt hat, jedoch die Friedensdividende nun aufgebraucht sei. Der Ukraine-Krieg hat sicherheitspolitische Herausforderungen sichtbar gemacht, die auch die Kölner Bürger betreffen.

Operationsplan Deutschland und Kölner Infrastruktur

In den letzten Monaten haben hochrangige Offiziere über den sogenannten „Operationsplan Deutschland“ informiert, der auch Köln betrifft. Auf Nachfrage bei städtischen Behörden, ob der Plan bekannt sei und welche Maßnahmen daraus resultieren, erhält man jedoch nur allgemeine Aussagen: „Die Stadt Köln bereitet sich im Rahmen ihrer Aufgaben im Katastrophen- und Zivilschutz auf alle möglichen Krisenszenarien vor.“ Weitere Details blieben aus Gründen der Vertraulichkeit unerwähnt.

Froitzheim kritisiert die Kölner Infrastruktur, insbesondere die Brücken, die in einem Krisenszenario einer hohen Belastung standhalten müssten. Immerhin sollen einige Infrastrukturprojekte wie das Umwidmen von Tiefgaragen oder U-Bahnhöfen zu Schutzräumen in Betracht gezogen werden, doch er äußert Zweifel daran, ob dies im Ernstfall ausreichen würde.

Forderung nach mehr Krisenvorsorge

Die Notwendigkeit zur Krisenvorsorge gehe weit über die Zuständigkeiten der Verwaltung hinaus. Froitzheim hebt hervor, dass Energieversorger, Kliniken, die Polizei sowie Zivilgesellschaft und Ehrenamtliche in die Planungen mit einbezogen werden müssen. „Krisenvorsorge ist kein Thema für die Schublade, sondern betrifft uns alle“, sagt er.

Wer führt die Stadt in Krisenzeiten?

Die bevorstehende Kommunalwahl wirft auch die Frage auf, wer in Krisensituationen für Köln verantwortlich ist. Froitzheim fordert von den OB-Kandidaten, dass sie sich der Ernsthaftigkeit möglicher Krisen bewusst sind und Lösungen dafür präsentieren. „Es braucht ein stringentes, multidimensionales Projektmanagement, bei dem Versorgung, Sicherheit, medizinische Hilfe und Kommunikation effektiv miteinander verbunden werden“, erklärt er.

Die Entscheidung, die Kölner Wähler am 14. September treffen, könnte dafür ausschlaggebend sein, wie gut Köln auf zukünftige Herausforderungen und Krisensituationen vorbereitet ist.

Quelle: WDR, dpa

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