Die Kölner OB-Kandidaten diskutierten Ansätze zur Kulturpolitik. Forderungen nach mehr Vielfalt in der Oper standen im Fokus.
Im Rahmen einer Veranstaltung im Comedia-Theater in der Kölner Südstadt trafen sich die Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters, um ihre Ideen zur Kulturpolitik vorzustellen. Bei jeder Frage hatten sie nur neunzig Sekunden Zeit, um ihre Antworten zu formulieren, was zu teilweise vagen Aussagen führte.
Die Grünen, die bei der letzten Kommunalwahl mit 28,5 Prozent die stärkste Fraktion im Rat stellten, haben in einer aktuellen Umfrage des Kölner Stadt-Anzeigers erneut die meisten Stimmen, gefolgt von der SPD und CDU. Torsten Burmester, der SPD-Kandidat, führt in der Umfrage zur Oberbürgermeisterwahl mit 15 Prozent knapp vor Berivan Aymaz von den Grünen, die 13 Prozent erreicht.
Während der Diskussion verdeutlichte Burmester die Bedeutung von Sport und Kultur und betonte, dass auch die Kulturpolitik nicht als Nischenthema angesehen werden sollte. Er verwies auf seine Erfahrungen als Sportfunktionär und brachte Initiativen ein, die er während seiner Amtszeit ergriffen hatte.
Berivan Aymaz plädierte für eine größere Vielfalt in der Kölner Kulturszene und forderte mehr „Queerness“ in der Oper, was als Versuch gewertet werden kann, ein breiteres Publikum anzusprechen. Auf die Frage, was sie als Erstes als Oberbürgermeisterin für die Kulturverwaltung tun würde, hinterließ sie jedoch mehr Fragen als Antworten. Ihre Aussage, dass „Kreativität Freiräume braucht“, wurde von einigen Zuhörern als zu unkonkret wahrgenommen.
Markus Greitemann, Baudezernent und Kandidat der CDU, äußerte seine Vision, dass auf dem Platz vor der Oper täglich Events stattfinden sollen, die jedoch nicht ausschließlich Opernaufführungen sein dürften. Diese Äußerung wurde kritisch betrachtet, da der finanzielle Spielraum in der Kultur aufgrund von Budgetkürzungen ohnehin bereits stark eingeschränkt ist.
Die Diskussion verdeutlichte die aktuellen Herausforderungen in der Kölner Kulturpolitik und die unterschiedlichen Ansätze der Kandidaten, die versuchen, auf die Bedürfnisse eines breiteren Publikums einzugehen und gleichzeitig die bestehenden institutionellen Strukturen nicht zu gefährden.
Die Veranstaltung bot einen aufschlussreichen Blick auf die künftige Kulturpolitik in Köln und die Absichten der Oberbürgermeisterkandidaten in diesem Bereich.
Quelle: F.A.Z.
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