Markus Greitemann will vier neue Anlaufstellen in Köln schaffen, inspiriert vom Zürcher Modell. Ziel sind Unterstützung und Betreuung für Drogenabhängige.
Nach einem Besuch in Zürich präsentiert Kölns OB-Kandidat Markus Greitemann seinen Plan zur Bekämpfung der Drogenproblematik in der Stadt. Vier neue Anlaufstellen sollen Süchtigen Schutz und Betreuung bieten, wobei der Zugang auf Personen mit Kölner Meldeadresse beschränkt sein soll. Ziel ist es, den Drogenhandel und die Szenetreffs im öffentlichen Raum zu beenden.
Die Einrichtungen orientieren sich am „Zürcher Modell“, das darauf abzielt, Drogenabhängigen und obdachlosen Menschen vor Ort zu helfen. Greitemann und sein Team besuchten eine entsprechende Einrichtung in Zürich, die als „Kontakt- und Anlaufstelle Kaserne“ fungiert. Dort wird von den Besuchern Hilfe gesucht und der Zugang erfolgt kontrolliert.
Greitemann betont die Dringlichkeit des Handelns angesichts der Situation an zentralen Plätzen wie Neumarkt oder Ebertplatz. Er plant die Eröffnung von vier Anlaufstellen in Köln, zwei davon links und zwei rechts des Rheins. Diese sollen Räume für den Konsum von Drogen sowie Aufenthaltsräume bieten. Die Betreuung durch Sozialarbeiter und Psychologen soll gesichert sein. „Es macht keinen Sinn, Menschen berauscht auf die Straße zu schicken“, erklärt Greitemann.
Die Anlaufstellen sollen unterschiedliche Öffnungszeiten haben und die Besucher ermutigen, je nach Tageszeit von einer Einrichtung zur nächsten zu wechseln. Ein minimaler Handel unter den Besuchern könnte geduldet werden, im Gegensatz zum Handel durch Dealer, der konsequent unterbunden werden soll.
Greitemann rechnet mit Kosten von etwa 27 Millionen Euro pro Jahr für Köln. Die Finanzierung könnte durch Gespräche mit Landes- und Bundesbehörden abgesichert werden, um sicherzustellen, dass nur Kölner Bürger Zugang zu den Hilfsangeboten erhalten. Zudem will er eine Null-Toleranz-Politik gegen den Drogenhandel im öffentlichen Raum durchsetzen.
Das Konzept priorisiert ein menschenwürdiges Leben für Drogenabhängige und Obdachlose, ohne die Öffentlichkeit zu belasten. Greitemann schätzt, dass die Erfahrungen aus Zürich helfen können, ein überparteiliches Konsens zu erreichen. Die Suche nach geeigneten Standorten für die Zentren und der Vertrauenaufbau bei den Anwohnern sind weitere Schwerpunkte seiner Planung.
Die Reaktionen auf Greitemanns Vorschläge dürften im Kontext der kommenden Wahlen und der damit verbundenen Diskussion um Drogenpolitik in Köln sehr unterschiedlich ausfallen.
Quelle: Rundschau Online
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