Untersuchungen zeigen: Fischsterben in der Agger wurde durch Wasserkraftwerk verursacht. Behörden kritisieren unzureichende Dokumentation.
Am 13. Juli 2025 wurden in der Agger bei Engelskirchen zahlreiche tote Fische entdeckt. Laut der Bezirksregierung Köln ist dieses Fischsterben jedoch nicht auf eine Störung der Wasserkraftanlage zurückzuführen. Untersuchungen ergaben, dass der Betreiber des Wasserkraftwerks Ohl-Grünscheid die Wasserzufuhr in die Agger absichtlich gestoppt hat, um einen Rückgang des Wasserspiegels in seinem Stauteich zu verhindern.
Der Kraftwerksbetreiber hatte die Turbine angehalten, was dazu führte, dass ein Teil der Agger austrocknete. Trotz Hinweise von Zeugen, dass Fische in der Agger verendeten, wurde die Wasserzufuhr erst nach anderthalb Stunden wiederhergestellt. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits viele Fische verendet.
Markus Klein, Vorsitzender der Angelsportfreunde Engelskirchen, der das Fischsterben entdeckte, berichtete, dass auf einer Kiesbank schätzungsweise 100 tote Fische zu finden waren. Einige Schätzungen deuten darauf hin, dass über 1.000 Fische betroffen sein könnten. Klein hatte vorgeschlagen, eine exemplarische Zählung der toten Fische durchzuführen, was jedoch abgelehnt wurde.
Der Bericht eines Mitarbeiters des Oberbergischen Kreises stellt fest, dass keine umfassenden Untersuchungen zu weiteren Schäden in der Agger gemacht wurden. Berichte von Anglern deuteten darauf hin, dass mehrere Kilometer flussabwärts ebenfalls tote Fische zu finden waren. Trotz der ermittelten Fakten bewertet die Bezirksregierung den Schaden in der Agger als „minimal“, da nur eine Fläche von 20 bis 30 Quadratmetern betroffen und nur etwa 100 Fische verendet worden sein sollen.
Die polizeiliche Dokumentation war unzureichend, da die Beamten vor Ort keine Fotos von den toten Fischen oder dem Zustand der Agger anfertigten. Zudem weigerten sie sich, Strafanzeigen von unabhängigen Zeugen aufzunehmen.
In Anbetracht der vorliegenden Informationen bleibt das Ausmaß des Fischsterbens unklar, ebenso wie die Verantwortung des Kraftwerksbetreibers in dieser Situation. Die Diskussion über Umweltschutz und die Verantwortung von Unternehmen gewinnt an Bedeutung.
Quellen: WDR, Bezirksregierung Köln, Oberbergischer Kreis, Polizeibehörde des Oberbergischen Kreises, Angelsportfreunde Engelskirchen.
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