Drei Krefelder Initiativen setzen sich für die Sanierung des Eiermann-Baus ein und plädieren für das Technische Rathaus im Stadthaus.
Drei Krefelder Stadtinitiativen haben in einem offenen Brief an die Politik die Erhaltung des Eiermann-Baus gefordert. Dieser soll als Technisches Rathaus genutzt werden.
Das Stadthaus am Konrad-Adenauer-Platz, ein bedeutendes Beispiel der deutschen Nachkriegsarchitektur, soll saniert werden. Laut einem Brief, der der Redaktion vorliegt, plädieren die Initiativen, bestehend aus der Interessengemeinschaft zur Erhaltung des Krefelder Seidenweberhauses, der Initiative Stadtkultur Krefeld und „wirstadt.org“, dafür, dass das Technische Rathaus in das Stadthaus einzieht.
Professor Siegfried Gronert hebt hervor, dass der Beschluss des Oberbürgermeisters vom 6. Juni 2025, das Wettbewerbsverfahren zur Neugestaltung des Theaterplatzes auszusetzen, neue Perspektiven für die Nutzung des Gebäudes eröffnet. Er betont, dass dies eine „Chance“ sei, die „Ikone für die Bürger der Stadt“ zu retten und die Baukultur Krefelds zu stärken.
Die FDP hatte sich ebenfalls für die Prüfung des Stadthauses als Verwaltungssitz ausgesprochen, nachdem die Planungen für den Theaterplatz ausgesetzt wurden. Egon Eiermann, der das Gebäude 1956 plante, ist einer der bedeutendsten Architekten Deutschlands. Das Stadthaus, ursprünglich für die Vereinigte Seidenweberei AG Krefeld (VerSeidAG) errichtet, sollte als technisches Rathaus wieder genutzt werden.
Die Initiativen argumentieren, dass die Stadt Krefeld sich durch ihre Mitgliedschaft im Healthy Building Network verpflichtet hat, gesundes und nachhaltiges Bauen zu fördern. Der Klimapakt der Stadt fordere außerdem ein verantwortungsvolles Wirtschaften im Städtebau. Gronert kritisiert, dass das Gebäude, trotz seines Status als Baudenkmal, vom Eigentümer Stadt Krefeld verfallen gelassen wird, während potenzielle Investoren abgesprungen sind.
Eine Sanierung des Gebäudes würde mit einem geschätzten Kostenaufwand von 60 Millionen Euro möglich sein. Trotz der Schwierigkeiten mit Denkmalbehörden sei das Gebäude funktionstüchtig und könne mit entsprechenden Mitteln instandgesetzt werden. Das Stadthaus bietet etwa 24.000 Quadratmeter Fläche und könnte etwa 700 Arbeitsplätze für technische Abteilungen der Stadtverwaltung bieten.
Die Initiativen betonen, dass der Erhalt des Eiermann-Baus als städtebauliches Erbe von großer Bedeutung ist. Sie schlagen vor, das Stadthaus als Verwaltungssitz zu nutzen und weiterhin Veranstaltungen im Seidenweberhaus auf dem Theaterplatz zu ermöglichen. Die Gesamtkosten für die Sanierung von Stadthaus und Seidenweberhaus werden auf 120 Millionen Euro geschätzt, was deutlich günstiger wäre als der Abriss und die Planung eines neuen Technischen Rathauses auf dem Theaterplatz.
„Unserer Meinung nach sollte das Eiermann-Gebäude im Besitz der Stadt Krefeld bleiben“, so Gronert. Nach der Sanierung könnte das Stadthaus als architektonisches Highlight fungieren und den Bezug zur Geschichte der Stadt als Samt- und Seidenstadt verdeutlichen.
Quelle: Rheinische Post
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