Lanxess senkt Gewinnprognose um bis zu 80 Millionen Euro wegen Preisdruck aus Asien und turbulenter Zollpolitik.
Der Kölner Spezialchemiekonzern Lanxess hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr drastisch gesenkt. Die Erwartungen belaufen sich nun auf einen bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von zwischen 520 und 580 Millionen Euro, im Vergleich zu ursprünglich 600 bis 650 Millionen Euro.
Die Gründe für diese Anpassung erläuterte Konzernchef Matthias Zachert bei der Vorstellung der Zahlen des zweiten Quartals. Er machte darauf aufmerksam, dass die Unternehmen in Deutschland und Europa, insbesondere in den Branchen Automobil, Maschinenbau und Chemie, ihre Prognosen und Gewinnerwartungen reduzieren mussten. „Wir befinden uns in durchaus anspruchsvollem Fahrwasser“, erklärte Zachert.
Der Umsatz von Lanxess ist im Vergleich zum Vorjahresquartal um 13 Prozent von 1,678 Milliarden Euro auf 1,466 Milliarden Euro geschrumpft. Zudem sank das Ebitda um 17 Prozent auf 150 Millionen Euro.
Positiv hingegen wird der Cashflow von 31 Millionen Euro bewertet, der zur Reduzierung der Verbindlichkeiten um 18 Prozent beigetragen hat. Der Schuldenstand beläuft sich nun auf etwa zwei Milliarden Euro, was auch auf den Verkauf des Urethane-Geschäfts zurückzuführen ist.
Die Ursachen für die gesenkte Prognose nennt Zachert in drei Punkten: der eingetrübten Konsumnachfrage, dem massiven Preisdruck aus Asien, insbesondere aus China, sowie der volatilen Zoll- und Wirtschaftspolitik der letzten Monate. Diese Unsicherheiten führten dazu, dass sich das Geschäft im zweiten Quartal deutlich abgeschwächt hat.
Für das dritte Quartal, das traditionell in die Urlaubszeit fällt, erwartet Zachert ebenfalls negative Auswirkungen durch Kaufenthaltungen und Volatilität. Er rechnet jedoch im vierten Quartal mit einer Möglichkeit für Zuwächse.
Um zukünftige Rentabilität zu sichern, wurde die Schließung des Standorts für Hexan-Oxidation in Krefeld-Uerdingen auf Ende des zweiten Quartals 2025 vorgezogen, was 65 Mitarbeiter betrifft. Für 2026 plant Lanxess zudem die Einstellung der Produktion für Aromachemikalien am Standort Widnes (UK).
Ein Lichtblick ist der Bereich „Consumer Protection“, der im zweiten Quartal um 9 Prozent zulegen konnte, während die Segmente „Specialty Additives“ und „Advanced Intermediates“ unter den Herausforderungen leiden.
Für die Zukunft setzt Zachert auf wettbewerbsfähige Kostenstrukturen und die Investitionsprogramme der Bundesregierung, um von günstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu profitieren, sobald die Nachfrage wieder steigt.
Quelle: Rundschau Online
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