Der Stadtrat von Monheim entscheidet über einen neuen muslimischen Friedhof, der rituelle Beisetzungen ermöglichen soll.
In Monheim am Rhein steht die Genehmigung für einen der ersten muslimischen Friedhöfe in Deutschland bevor. Der Stadtrat wird am Mittwochabend über den Vorschlag abstimmen.
Die Idee eines muslimischen Friedhofs kommt auf den Wunsch der örtlichen muslimischen Gemeinden zustande, die seit längerer Zeit Beisetzungen nach islamischen Riten anstreben. In Monheim leben schätzungsweise 3.700 Muslime. Das Thema wurde bereits vor einigen Jahren im Integrationsausschuss diskutiert, konnte jedoch aufgrund mangelnder Flächen bislang nicht realisiert werden.
Bürgermeister Daniel Zimmermann schlug vor, einen Teil des Waldfriedhofs für den neuen Friedhof an den Verein „Muslimischer Friedhof Monheim“ zu verkaufen. Dieser nördliche Abschnitt des Friedhofs ist seit zehn Jahren nicht mehr für kommunale Beerdigungen in Nutzung und könnte somit für rituelle Bestattungen umgewidmet werden. Der Kaufpreis liegt bei etwa 675.000 Euro.
Der Wandel in den Bestattungsgewohnheiten trägt zur Verfügbarkeit dieses Grundstücks bei. Immer mehr christliche Familien entscheiden sich für Urnengräber oder Bestattungen in Friedwäldern, wodurch weniger Platz auf traditionellen Friedhöfen benötigt wird. Dies ermöglicht es der Stadt, ungenutzte Flächen in neue Bestattungsarten zu integrieren, wie der Stadtsprecher erläuterte.
Der Verkauf des Friedhofsteils wird sowohl den muslimischen Gemeinden entgegenkommen als auch die städtischen Haushaltskosten entlasten. Bürgermeister Zimmermann bezeichnete die Schaffung des muslimischen Friedhofs als bedeutenden Schritt zur Akzeptanz und Gleichberechtigung der muslimischen Gemeinschaft in Monheim: „Damit kommen wir dem Wunsch vieler Monheimer Musliminnen und Muslime nach, ihre Angehörigen in der Heimatstadt bestatten zu können.“
Mit der Errichtung des muslimischen Friedhofs wird es möglich, Bestattungen nach islamischen Vorschriften durchzuführen. Hierzu zählt die Bestattung in Leinentüchern anstelle von Särgen sowie eine Ausrichtung Richtung Mekka, abgeschlossen mit Gebeten durch einen Imam. Der Übergang zur vollständigen Nutzung des Grundstücks durch den muslimischen Friedhofsverein ist bis 2040 geplant.
Weitere Informationen sind in der Berichterstattung des WDR zu finden.
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