Eine NRW-Finanzbehörde untersucht Influencer, die mutmaßlich 300 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben.
Die Finanzbehörde in Nordrhein-Westfalen hat eine umfassende Ermittlung gegen Influencer eingeleitet, die möglicherweise in einem großangelegten Steuerbetrug verwickelt sind. Schätzungen zufolge könnten allein in NRW bis zu 300 Millionen Euro an Steuern hinterzogen worden sein. Die Ermittlungen werden durch das Landesamt zur Bekämpfung der Finanzkriminalität (LBF NRW) geleitet. Dies wurde am 15. Juli 2025 bekannt gegeben.
Behördenleiterin Stephanie Thien betonte, dass sich die Ermittlungen nicht gegen kleine Influencer richten, die gelegentlich Produkte bewerben. Stattdessen liegt der Fokus auf professionellen Akteuren aus der Szene, die bewusst ihre steuerlichen Verpflichtungen ignorieren. Die Behörde hat bereits 200 laufende Verfahren gegen Influencer in NRW eingeleitet, wobei die erzielten Gelder oft in den hohen fünfstelligen Beträgen liegen können, und in einigen Fällen sogar Millionenbeträge von Steuerhinterziehung betroffen sind.
Die Finanzbehörde hat weitere Informationstechnologien und Methoden entwickelt, um Einnahmen aus Sozialen Medien rückverfolgen zu können. Derzeit werden 6.000 Datensätze von verschiedenen Social-Media-Plattformen analysiert, um nicht versteuerte Einnahmen aus Werbepartnerschaften und Abonnements aufzudecken.
Ein zentrales Problem für die Ermittler stellt die Vergänglichkeit vieler Inhalte dar. Insbesondere Werbung in sogenannten Storys wird nach 24 Stunden gelöscht, was die Nachverfolgung erschwert. Dennoch hat NRW bereits spezielle Ermittlungsmethoden entwickelt, um diese Hürden zu überwinden.
Die Finanzverwaltung hat auch klargestellt, dass viele der Verdächtigen über signifikante Vermögenswerte verfügen und somit ihre Steuerschulden schnell begleichen könnten. Dennoch zeigt sich, dass ein erheblicher Teil dieser Akteure als Wiederholungstäter agiert.
Um die steuerlichen Pflichten der Influencer zu verdeutlichen, hat die NRW-Finanzverwaltung ein animiertes Erklärvideo erstellt. Das Video listet verschiedene Einnahmequellen auf, die steuerrelevant sind:
Das Ministerium weist darauf hin, dass sich ständig neue Einnahmequellen im digitalen Raum entwickeln.
Die Ermittlungen gegen Influencer unterstreichen die wachsende Aufmerksamkeit der Steuerbehörden für die digitale Wirtschaft und die Notwendigkeit, Steuervorschriften aktiv durchzusetzen.
Quellen: WDR, DPA und Informationen der NRW-Finanzverwaltung
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